Wird die ehemalige Führung von Anderlecht verurteilt?

ANDERE Das Brüsseler Gericht wird im Laufe des heutigen Tages eine Entscheidung über die angebliche Manipulation beim damaligen Verkauf der RSC Anderlecht treffen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen sechzehn Beschuldigte erhoben, darunter elf natürliche Personen und fünf Gesellschaften. Es geht dabei um verschiedene Straftaten, nämlich Betrug, Urkundenfälschung, Geldwäsche, private Korruption, Verletzung des Berufsgeheimnisses und Vertrauensmissbrauch.

Zu den Verdächtigen gehören der ehemalige Anderlecht-Manager Herman Van Holsbeeck, der ehemalige Präsident Roger Vanden Stock, der ehemalige CEO Jo Van Biesbroeck, der ehemalige Finanzdirektor René Trullemans, der Anwalt Luc Deleu, der Spielerberater Christophe Henrotay und seine Mitarbeiter sowie das britische Unternehmen Foot Innovation Limited von Henrotay. Die Staatsanwaltschaft hat auch die Anwaltskanzlei Clifford Chance und zwei ihrer Anwälte im Visier.

Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass es beim Verkauf des Fußballclubs zu einem Betrug gekommen ist. Mehrere Kandidaten waren damals an der Übernahme interessiert, darunter Marc Coucke, Paul Gheysens und Alisher Usmanov. Henrotay soll Gheysens dazu gedrängt haben, den Verein zu kaufen, nachdem sein Kandidat Usmanov ausgestiegen war. Anderlecht wurde später an Coucke verkauft, der sein Angebot um 5 Millionen Euro erhöhte, aber angeblich falsche Finanzzahlen erhalten haben soll.

Henrotay forderte für seine Empfehlung der Kandidaten, die das höchste Angebot machten, eine Provision, aber er war mit dem ihm angebotenen Betrag nicht zufrieden. Das Gericht behauptet, dass ein Teil dieses Geldes, das Henrotay erhalten sollte, an bestimmte Verkäufer bzw. der alten Vereinsführung von Anderlecht zurückgeflossen ist. Auch soll der Vertrag des ehemaligen Anderlecht-Spielers Leander Dendoncker angepasst worden sein, sodass Henrotay bei seinem späteren Transfer mehr Geld erhalten würde. Die Verteidigung von Vanden Stock, Van Holsbeeck und Van Biesbroeck behauptet jedoch, dass der Vertrag von Dendoncker aufgrund der UEFA-Bestimmungen angepasst werden musste.

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