Belgien verliert schwer

DONNERSTAG, 1 APRIL 2004, 10:03 - Bacardiboy
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In einem sportlichen Vergleich, der weit hinter den Erwartungen der 46000 Zuschauer im neuen Kölner RheinEnergieStadion zurückblieb, verlor Belgien gestern Abend gegen Vize-Weltmeister Deutschland mit 3-0.


Nicht nur die Höhe dieses Ergebnisses, sondern auch die Art und Weise, wie sich die Roten Teufel gegen ein keineswegs überragend auftretende Deutschland präsentierten, muss Nationaltrainer Aimé Anthuenis im Hinblick auf die Qualifikation für die WM 2006 zu denken geben.

Ohne Abwehrchef Timmy Simons, der am Vormittag aus der Domstadt abgereist war und im Laufe des Tages Vater einer gesunden Tochter namens Laura geworden war, dafür aber mit dem nachnominierten Österreich-Legionär Dheedene an den Seite von Kompany in der Innenverteidigung war Nationaltrainer Aimé Anthuenis gegen den Vize-Weltmeister mehr denn je zum Experimentieren genötigt.

Die Anfangsformation war gegenüber dem Frankreich-Spiel vor Monatsfrist gleich auf vier Positionen verändert, was sich zwangsläufig auf die Automatismen der Roten Teufel niederschlug. Vor allem im Defensivverhalten und bei Standardsituationen taten sich immer wieder Abstimmungsprobleme auf.

So erspielte sich die deutsche Nationalmannschaft ein deutliches optisches Übergewicht und auch ein Chancenplus, ohne dass dies auf den Rängen Begeisterungsstürme hervor rief. Dafür waren die Aktionen von Ballack und Co. vielfach zu behäbig und zu stereotyp. Gefahr drohte dem Tor von Herpoel vor allem bei Eckbällen von Schneider und Frings, die das Leder immer geschickt auf den kurzen Pfosten schlugen und so dem Stuttgarter Kuranyi nach 912 torlosen Minuten in Bundesliga und Champions League in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den 1:0-Führungstreffer ermöglichte.

Die leise Hoffnung der mitgereisten belgischen Anhänger auf einen Gegenschlag der Roten Teufel wurde in der zweiten Halbzeit schnell zerstört. Mit einem kuriosen und fragwürdigen Freistoß aus gut 25 Metern, bei dem der wenig souveräne niederländische Unparteiische Wegereef den Ball freigab, obwohl er sich erst im letzten Moment aus der Schussbahn retten konnte, entschied Hamann in der 55. Minute die Partie: 2:0.

Der verdutzte Herpoel, der noch damit beschäftigt war, seine Mauer zu positionieren, durfte wenig später seinen Platz für Lemmens räumen - und überhaupt wechselte Anthuenis jetzt gründlich durch. So kam u.a. Grégory Dufer von Sporting Charleroi zu seinem ersten Länderspieleinsatz. Besser wurde das Spiel der Roten Teufel dafür aber nicht. Im Gegenteil: Neun Minuten vor dem Anpfiff konnte Ballack eine Freistoßhereingabe von Neuville ungehindert zum 3:0-Endstand einköpfen.

Tore: 45'+1' Kuranyi 1-0, 55' Hamann 2-0, 81' Ballack 3-0

Deutschland:Lehmann, Friedrich, Wörns, Nowotny, Lahm, Hamann, Frings (62' Ernst), Schneider (62' Neuville), Ballack (84' Rahn), Kuranyi (78' Bobic), Freier (71' Jeremies)

Belgien: Herpoel (58' Lemmens), Kompany, Deflandre (70' De Cock), Dheedene, Van Damme (65' Deschacht), M.Mpenza (58' Dufer), Clement, Baseggio (58' Bisconti), Blondel (46' Daems), Buffel, Pieroni

Zuschauer: 46.143
Schiedsrichter: Wegereef (Nied)




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