Wijnants: "Anderlecht ist kein kleiner Meister"

Sporza-Journalist Stef Wijnants blickt auf den Meistertitel von Anderlecht zurück. Seiner Meinung nach ist Anderlecht der verdiente Meister. "Wir dürfen nicht nur nach ihrem schwachen Frühling schauen", sagte Wijnants.


"Über den Titel von Anderlecht kann man nicht viel diskutieren. Denn wir vergessen sehr schnell und schauen nur zu den schwachen Leistungen, die der Verein im Frühling gezeigt hat", erzählte Wijnants.

"Der Fußball er letzten Monate - bis auf einige Ausnahmen - war kein Meisterfußball. Es war schlecht und die Mannschaft war komplett außer Form. Aber vor Neujahr erzielte Anderlecht mit einem hervorragenden Suarez, einem starken Proto und die Meistermacher Jovanovic und Mbokani tolle Ergebnisse. Also ist der Titel verdient."

Hier und da wird Anderlecht auch als 'kleiner Meister' bezeichnet. Zu Unrecht, findet Wijnants. "Das sind die Worte, die oft außerhalb von Brüssel geäußert werden. Schauen Sie: über die ganze Saison gesehen ist keine einzige Mannschaft besser als Anderlecht gewesen. Genk kommt zu spät in Form, Standard hat zu wenig Klasse. AA Gent spielt zu wechselhaft und Club Brügge hat zu oft vergessen Fußball zu spielen."

"Normalerweise wäre Jacobs viermal Meister geworden"

Inzwischen ist es noch nicht sicher, ob Ariël Jacobs auch in der nächsten Saison Trainer von Anderlecht bleibt. Wijnants denkt nicht. "Vor dem Titelgewinn ist es schwer darüber zu sprechen, aber ich denke, dass man jetzt am besten so schnell wie möglich Klarheit schafft", sagte der Journalist.

"Jacobs ist eigentlich schon zu lange in Anderlecht. Man kann Jacobs vorwerfen, dass keine erkennbare Struktur im Spiel zu sehen ist. Aber die schwächeren Leistungen sind nicht seine Schuld. In einer normalen Fußballwelt wäre er viermal in Folge Meister geworden und dann hätte man ihn zu den Größten zählen können."

Aus Respekt vor Jacobs hofft Wijnants, dass beide Parteien nur in Freundschaft auseinandergehen. "Jacobs verdient es nicht in der nächsten Saison entlassen zu werden. Also sollte man in beiseitigem Einverständnis die Zusammenarbeit beenden."