Anderlecht in der Champions League

In den letzten Jahren hörte man häufig, dass die Europa League eher das Niveau für die belgische Vereine sei. Während der diesjährigen Gruppenphase der Champions League bewies Anderlecht jedoch, das man dort mithalten konnte.


Anderlecht wurde Vierter in der Champions League-Gruppe. Dennoch wurde diese Europapokalsaison kein Misserfolg. In einer Gruppe mit dem AC Mailand, Zenit St.-Petersburg und Malaga zeigte Anderlecht gute Leistungen. Sie holten zwar 'nur' fünf Punkte, aber das hätten genauso gut mehr sein können.

Anderlecht spielte mit einer ziemlich jungen Mannschaft, mit Praet und Bruno als jüngste Spieler. Dennoch war man nur im Heimspiel gegen Malaga chancenlos. In den anderen fünf Spielen spielte man gut mit. Sowohl zu Hause gegen den AC Mailand, als auch auf dem Feld von Zenit St.-Petersburg verdiente man mehr als eine Niederlage. Vorgestern sorgte in einer Linie der Schiedsrichter dafür, dass Anderlecht nicht über ein Unentschieden hinauskam.

Wer behauptet, dass Anderlecht in einer leichten Gruppe Letzter geworden ist, weiß nicht gut Bescheid. Der AC Mailand nicht nicht mehr, das, was es mal war. Aber dennoch bleibt Mailand eine Topmannschaft in Europa. Zenit holte im letzten Moment noch Verstärkungen für mehr als 90 Millionen Euro und Malaga war fast die stärkste Mannschaft aus dem vierten Lostopf (Nur Borussia Dortmund schien noch eine Kategorie stärker zu sein). In einer Gruppe mit zum Beispiel Barcelona, Manchester City und Cluj, Nordsjaelland oder BATE Borissov wäre Anderlecht niemals Letzter geworden.

Dennoch darf Anderlecht optimistisch sein. In den kommenden Jahren ist der belgische Meister direkt für die Königsklasse qualifiziert. Außerdem macht sich die Finanzkrise bei vielen Topclubs bemerkbar und die Einführung des 'Financial Fair-Plays' steht kurz bevor. Der europäische Fußball wird ehrlicher werden und da können die belgischen Vereine nur von profitieren.

Mit einer guten Transferpolitik muss dieses Anderlecht in der Lage sein, den 32. Meistertitel zu holen und in der nächsten Saison für Furore in der Champions League sorgen zu können.

Anderlecht kann die Champions League jedenfalls erhobenen Hauptes verlassen und sich in aller Ruhe auf die nächsten Ziele vorbereiten.