Ademoglu: spiele für meinen kranken Vater

MONTAG, 11 MÄRZ 2013, 12:19 - RSCA Skater
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Der 14-jährige Alper Ademoglu erzielte ein Einverständnis mit Anderlecht. Für den ehemaligen Asylsuchenden ist Fußball mehr als nur ein Spiel. Er spielt Fußball, um seinen kranken Vater und den behinderten Bruder zu helfen.


Ademoglu kam vor zehn Jahren nach Belgien. "Ohne einen Cent sind wir hier in einem Asylbewerberheim in der Nähe von St.-Truiden untergekommen", sagte Ademoglu in Het Laatste Nieuws. "Mein Vater, meine Mutter und ich. In einem Zimmer von 5 Quadratmetern. Mein älterer Bruder wurde in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht."

Vater mit Parkinson

Der ältere Bruder von Ademoglu ist mental gehandicapt. Außerdem leidet sein jüngerer Bruder an einer schlimmen Form von Autismus und sein Vater an Parkinson. "Ich muss deswegen ein Topfußballer werden", sagt Ademoglu. "Dann kann ich meiner Familie endlich das geben, was sie verdient haben."

Ademoglu hatte es sehr lange schwer mit seiner Situation. "Ich hatte mit soviel Wut und Frustration zu kämpfen. Vor einem oder zwei Jahren habe ich dann umdenken können. Dann habe ich begriffen, dass meine Familie mit mir rechnet. Sie haben mich nötig. Ich bin für sie wirklich die einzige Hoffnung auf ein besseres Leben."

Wilde Managergeschichten

Die bessere Zukunft muss mit Hilfe des Fußballs kommen. Ademoglu, der im nächsten Monat 15 Jahre alt wird, genießt sehr viel Interesse. "Unglaublich, wie viele Anrufe ich und mein Vater in den letzten Wochen und Monaten erhalten haben. Manager riefen mich nachts und während meiner Schulstunden an und warteten im Training auf mich und erzählten mir die wildesten Geschichten."

"Ajax, Manchester City, Marseille, Chelsea. Und da waren noch einige mehr. Ich dachte so oft daran, dass ich irgendwann nicht mehr so gute Leistungen zeigte", gibt Ademoglu zu. "Seit zwei Wochen arbeite ich jedoch mit einem Manager (Stijn Haeldermans, red.) zusammen und jetzt habe ich wieder meine Ruhe."

Gespräch mit Jovanovic

Anderlecht scheint eine gute Chance auf eine Verpflichtung des Mittelfeldspielers zu haben. "Anderlecht lud mich bereits im Trainingszentrum von Neerpede ein und ich lernte einige Spieler kennen. Vor allem die Begegnung mit Milan Jovanovic war cool. Er ist schon irgendwo mein Idol und außerdem konnten wir zusammen Serbisch sprechen."

Vater Hassan betont jedoch, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. "Noch ist nichts sicher. Es gibt bereits eine Voreinigung mit Anderlecht, aber wir müssen über diese Entscheidung gut nachdenkenken. In Genk ist mein Sohn auch sehr glücklich."



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