MEINUNGEN Zeigte Anderlecht eine hervorragende Leistung? Nein, man brachte definitiv zu wenig, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Rekordmeister einige Male vom montenegrinischen Schiedsrichter und sein Team bestohlen wurde. Zum Glück gibt es bei der UEFA kein 'Under Review', denn auf die ein oder andere wahnsinnige Erklärung, um alles zu rechtfertigen, können wir mit Sicherheit verzichten.
Der erste Treffer:
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Weiter lesen Fenerbahçe traf nach einem Torschuss die Latte und der Schiedsrichter gab einen Eckball, da er der Meinung war, dass Coosemans den Ball noch berührt hatte. Nach diesem Eckball fiel das 1-0 für die türkische Mannschaft. In der Wiederholung ist es allerdings deutlich zu sehen: Coosemans berührt den Ball nicht! Der VAR darf jedoch für solche Fehler nicht einschreiten. Doch eigentlich können wir das aber auch keinen schiedsrichterlichen Fehler nennen. Es ging ziemlich schnell, Coosemans streckte sich zum Ball und der Schiedsrichter musste prompt eine Entscheidung treffen und machte dabei einen Fehler. Coosemans selbst brachte es danach treffend auf den Punkt: "Es war kein Eckball und dabei blieb es auch nicht", verwies er auf die groben Fehler, die da noch folgen sollten und die natürlich alle im Nachteil von Anderlecht ausfielen! Auch im TV-Studio konnte Experte Wesley Sonck nur wenig Verständnis für diese Fehlentscheidung aufbringen: "Man sieht sofort, dass es keine Ecke war", erklärte er. Hubert sprach dabei über "einen entscheidenden Moment".
Kein Elfmeter für ein klares Handspiel:
Viel schlimmer war allerdings das Handspiel von Fred im Strafraum. Der Verteidiger bekam den Ball gegen seine Hand. Der Arm war nicht am Körper und die Hand befand sich nicht in einer natürlichen Position. Das musste definitiv Elfmeter geben. Der VAR schien auch einzuschreiten, aber wir sahen, dass der montenegrinische Schiedsrichter über das Headset mit seinem Assistenten diskutierte. Der Mann wollte offensichtlich nicht den Zorn der 50.000 Türken spüren und machte auch mit seiner Körpersprache deutlich, dass er nicht auf den Punkt zeigen wollte. Daraufhin weigerte er sich, auf den Bildschirm zu schauen und ließ das Spiel weiterlaufen. Absolut unbegreiflich! Wesley Sonck musste im TV-Studio wohl von seinem Stuhl gefallen sein, denn er erklärte anschließend: "Kann man das noch verstehen, wenn man das alles sieht? Ich kann das jedenfalls nicht mehr nachvollziehen." Coosemans und Hubert waren wütend: "Wir wurden benachteiligt. Ein 1-1 hätte die Dynamik des Spiels komplett verändert."
Ellenbogenschlag gegen Degreef beim 2-0:
Fenerbahçe erzielte das 2-0 kurz vor der Pause. Die Phase begann auf der gegenüberliegenden Seite, wo Degreef einen Ellenbogenschlag erhielt. Der Linienrichter hob die Fahne und hatte das Foul also gesehen. Der Schiedsrichter ignorierte das Signal seines Assistenten erneut und ließ weiterspielen. Danach erzielte Fenerbahçe das 2-0. Der VAR griff wieder nicht ein, vermutlich da es 'zu lange vor dem Tor geschah'. Wesley Sonck äußerte erneut Kritik: "In einem anderen Spiel gab man einen Elfmeter für weniger (verweisend auf Club Brügge-Atalanta)." Zwei Größen, zwei Gewichte also... Coosemans ist deutlich: "Es ist ein Ellenbogenschlag und deswegen musste das Spiel unterbrochen werden." Trainer Hubert wurde nach dem Spiel gefragt, ob Anderlecht vom Schiedsrichter bestohlen wurde. Der immer höfliche Trainer antwortete diplomatisch: "Ich werde diese Worte nicht in den Mund nehmen, aber wir wurden definitiv benachteiligt." Wäre Mourinho auf der anderen Seite auch so höflich geblieben? Wir vermuten, dass eher das Gegenteil der Fall gewesen wäre.
Vielleicht sollten wir mal lernen, etwas weniger nett zu sein? Sagen wir es einfach so: Ja, wir wurden tatsächlich vom Schiedsrichter benachteiligt. Denn auch ohne gut zu spielen hätte sich Anderlecht eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffen können. Allerdings ist es schwer, gegen zwölf Mann zu gewinnen. Ein qualifizierter Fußballschiedsrichter ist offenbar auch in Montenegro Mangelware. Das hatte Nikola Dabanovic am vergangenen Donnerstag definitiv bewiesen.