Was hat Wilmots gegen die belgische Liga?

Nationaltrainer Marc Wilmots ist kein Fan der belgischen Liga, das war schon länger bekannt. Aber die Art und Weise, wie er die Liga nun ins negative Licht rückt, ist doch schon etwas übertrieben.


Als ein Journalist vorgestern die Frage stellte, ob Dennis Praet bald nominiert werden würde, kam folgende Antwort: "Wir haben am Mittwoch den Unterschied zwischen der belgischen Liga und dem Ausland gesehen", sagte er. "Wir haben mit dieser Auswahl die WM erreicht und es wird sich wenig verändern."

Wilmots ging noch weiter. "Ich schaue mir selten den belgischen Fußball an. PSG-Monaco, das war ein gutes Spiel. Während der Halbzeitpause habe ich dann mal geschaut, was in Belgien geschah..."

Letztlich wurde Jason Denayer in die belgische Auswahl aufgenommen. Der talentierte Denayer spielt momentan bei Celtic, in der schottischen Liga, die allgemein niedriger eingeschätzt wird als die belgische. Darüber hinaus verlor die schottische Mannschaft in der Champions League noch gegen Legia Warschau. Wilmots scheint also mit zwei Maßen zu messen: alles was belgisch ist, ist schlecht. Alles was ausländisch ist, ist gut.

Warum soll nun ein junger belgischer Spieler noch in unserer Liga spielen wollen? Für einen Verein wie Anderlecht sind solche Aussagen schädlich. Anderlecht hat eine hervorragende Jugend-arbeit, aber viele Talente verlassen den Verein bereits in jungen Jahren und wechseln ins Ausland. Wilmots sollte, als belgischer Trainer, zweimal überlegen, bevor er solche Aussagen über die Jupiler Pro League tätigt.