Rote Teufel gewinnen 8-0 gegen San Marino

Mit einem 8:0 über San Marino hat sich die belgische Nationalmannschaft gestern Abend halbwegs mit ihren Fans versöhnt, doch wieviel dieser Kantersieg wert ist, wird man erst nach dem Spanien-Spiel sehen.


Obwohl der Fußballverband offiziell 11 000 Tickets für die Begegnung mit dem Fußballzwerg aus der italienischen Enklave an den Mann gebracht hatte, fanden nur rund 6000 Zuschauer den Weg in das Antwerpener Olympiastadion von Erstligist Germinal Beerschot.

Sie wurden in der ersten Halbzeit Zeugen eines ausgesprochenen Eckenfestivals und einer starken Leistung von San Marinos Schlussmanns Ceccoli, der mit mehreren Glanzparaden einen höheren Pausenstand als das 3:0 verhinderte.

Trotz drückender Überlegenheit mussten die Roten Teufel bis zur 34. Minute auf das 1:0 warten. Es handelte sich gleichzeitig um den Schlüsselmoment des Abends, wenn davon in dieser einseitigen Partie überhaupt die Rede sein konnte. Buffel hatte sich schön über die rechte Seite durchgesetzt und nach innen geflankt, wo Mpenza durch Valentini regelwidrig am Torschuss gehindert wurde. Der irische Schiedsrichter Stokes schickte den Gästespieler mit Rot vom Platz und Simons verwandelte per Foulelfmeter zum 1:0. Eigentlich hatte Van Buyten nach einem der insgesamt 17 Eckstöße vor der Pause bereits in der 16. Minute zur Führung getroffen, doch wurde dem Kopfballtreffer des Hamburgers die Anerkennung verweigert, obwohl der Ball von der Lattenunterkante deutlich hinter die Torlinie und von dort ins Feld zurücksprang.

In der 39. Minute erhöhte Daerden, der bereits nach sieben Minuten für Kompany (Rückenprobleme) eingewechselt worden war, nach einem erneuten Eckball von Rückkehrer Goor per Kopf zum 2:0, ehe Buffel aus kurzer Distanz sogar auf 3:0 erhöhte (43.).

Nach der Pause ging das muntere Toreschießen gegen die in Unterzahl restlos überforderten Amateure aus San Marino weiter. Zunächst gelang Mbo Mpenza mit seinem zweiten Länderspieltor das 4:0 (52.), ehe Vandenbergh nur eine Minute später per Hacke zu seinem ersten Treffer im Trikot der Roten Teufel kam, 5:0.

Spätestens jetzt wurden Erinnerungen wach an den 10:1-Erfolg, den die Roten Teufel am 28. Februar 2001 auf dem Weg zur WM in Japan und Südkorea in Brüssel gegen den gleichen Gegner gefeiert hatten. Mit einem strammen Schuss via Lattenunterkante aus gut 25 Metern machte Daerden in der 67. Minute das halbe Dutzend voll. Auch Mbo Mpenza durfte noch ein zweites Mal zulangen (7:0/71.), bevor der offensivfreudige Van Buyten sieben Minuten vor dem Abpfiff mit dem 8:0 für den Schlusspunkt sorgte.

Belgien - San Marino 8-0 (3-0)

Tore: 1:0 Simons (34./Foulelfmeter), 2:0 und 6:0 Daerden (39./67.), 3:0 Buffel (43.), 4:0 und 7:0 Mpenza (52./71.), 5:0 Vandenbergh (53.), 8:0 Van Buyten (83.)

Belgien: Proto - Vanden Borre (68. Hoefkens), Kompany (12. Daerden), Van Buyten, Deschacht - Vanderhaeghe (68. Bisconti), Simons, Buffel, Goor - Mbo Mpenza, Vandenbergh

San Marino: Ceccoli - Valentini, Andreini, Crescentini (77. Nanni), Della Valle, Baicciochi - Maiani (61. Roberto Selva), Domeniconi, Gasperoni, Moretti (70. Ciacci) - Andy Selva

Gelbe Karte: Vanderhaeghe, Goor - Bacciocchi, Selva
Rote Karte: Valentini (32.)

Schiedsrichter: Stokes (Irl)
Zuschauer: 6.000