Kritik an Keeper-Rotation wächst

Anderlecht verlor Samstag zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Punkte durch einen Fehler von Silvio Proto. Und auch Daniël Zitka macht manchmal gravierende Fehler. Die Presse wollte eine Reaktion von Trainer Vercauteren.


"Ist das Rotationssystem die Ursache der Fehler, die Proto und Zitka machen ?", sagte er irritiert. "Ich antworte darauf nicht. Ihr müsst das beurteilen. Ich weiß, was ich mache. Ich kann nur sagen, dass meine Entscheidung mit Absprachen geführt werden. Den Rest müsst ihr schreiben. Das tut ihr ja immer." Vercauteren hat genug von dieser Polemik.

Filip De Wilde, Ex-Torwart von Anderlecht, begreift die Entscheidung von Franky Vercauteren nicht. "Das rotieren ist doch sehr gefährlich. Anderlecht fehlt einen Torwart, eine wahre Nummer 1. Ich denke, dass nicht nur die Keeper, aber auch alle Spieler sich nicht glücklich dabei führen. Ich bin für das Prinzip, dass der beste Torwart auch spielt und das der andere kämpfen muss, um besser zu werden. Tatsache ist, dass der Keeper, der jetzt spielt, nie das Gefühl hat, dass er ein Stammspieler ist. Er hat höchstens ein Gefühl von: Jetzt bin ich wiedermal an der Reihe."

Jean-Marie Pfaff: "Es muss immer eine deutliche Entscheidung sein für eine Nummer 1. Vercauteren muss sich jetzt durchsetzen, sonst wird das ewig weitergehen. Ich glaube, manche Spieler wollen mit Zitka spielen und andere lieber mit Proto."

Gilbert Bodart musste bei Standard selber rotieren mit Michel Preud'homme. "Rotieren ist mental sehr schwer. Es kann beide Torhüter mental kaputt machen. Ich würde mich für einen Torwart entscheiden, den ich das Vertrauen geb und der auch mal einen Fehler machen darf ohne rauszufliegen.

Stijn Stijnen, Ersatzkeeper vom kranken Tomislav Butina bei Brügge, spielte wieder stark in Beveren. Aber wenn Butina zurückkehrt ? Rotieren ? "Nein, das ist tötlich für einen Torwart. Das hat keinen Sinn", sagte er.