Belgien verliert 2 Punkte gegen Kazachstan: 0-0

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat sich gestern Abend bis auf die Knochen blamiert. Im ersten Qualifikationsspiel zur EM 2008 kamen die Roten Teufel gegen den Außenseiter aus Kasachstan nicht über ein 0-0 hinaus.


Damit verschenkten Timmy Simons und Co. wie schon im vergeblichen Anlauf zur EM 2004 in Portugal und zur WM 2006 in Deutschland gleich im ersten Heimspiel wertvolle Punkte. Der frische Wind, den der neue Nationaltrainer René Vandereycken versprochen hatte, erwies sich als ein laues Lüftchen.

Vandereycken bot in seinem ersten Pflichtspiel als Nationaltrainer nur auf dem Papier eine Vierer-Abwehrkette auf, da die beiden Außen Hoefkens und Van Damme ihre Rolle mangels Gegenspieler ausgesprochen offensiv interpretieren sollten. Gut beraten war Vandereycken damit nicht, hat der gelernte Vorstopper Hoefkens seine Qualitäten doch eher im defensiven Bereich. Auf der Gegenseite hatte der hüftsteife Van Damme derweil in der Rückwärtsbewegung seine liebe Mühe mit dem pfeilschnellen Sergejenko.

Gegen die erwartet defensiv eingestellten Osteuropäer, in der aktuellen FIFA-Weltrangliste punktgleich mit El Salvador an Position 141 geführt, gingen die Roten Teufel in den viel zu stereotyp vor. Immer wieder suchten Kompany, der vor der Abwehr agierte, und Kapitän Simons eine Lösung durch die Mitte, statt das Flügelspiel zu animieren.

Goor und Van Damme standen sich vielfach auf den Füßen, während die Angreifer Buffel und Dembele den Ball meist nur mit dem Rücken zum gegnerischen Tor angespielt bekamen. Von Automatismen war weit und breit keine Spur.

Die erste Möglichkeit ließ denn auch eine gute Viertelstunde auf sich warten, als dem einschussbereiten Buffel ein Foulelfmeter versagt blieb. Im Anschluss trat Van Buyten eine Freistoß von der Strafraumgrenze knapp neben das Tor, ehe Kompany, der noch vor der Pause wegen einer Oberschenkelzerrung seinen Platz räumen musste, den kasachischen Schlussmann Lorija zur Parade zwang.

Der irische Schiedsrichter Courtney passte sich die schwachen Niveau der Partie an, als er auf Abstoß für die Kasachen entschied, obwohl der Ball nach einer Flanke von Kompany eindeutig von der Hand eines gegnerischen Abwehrspielers ins Toraus prallte. Geraerts, Dembele und Goor boten sich weitere Möglichkeiten, doch die Schrecksekunde der ersten Halbzeit gab es in der 44. Minute zu vermelden, als die Abwehr nicht aufpasste, und der kasachische Kapitän Asowski das Leder kläglich über Stijnens Torwinkel drosch. Nur zu logisch, dass ein Pfeifkonzert der 15000 Zuschauer begleitete beide Mannschaften in die Kabinen.

Doch auch nach der Pause wurde das Spiel der Roten Teufel nicht besser. Ein Kopfball von Geraerts, den Lorija parierte, hätte das Startsignal für eine Daueroffensive sein müssen. Die beste Chance verzeichnete nach einem schnellen Konter aber erneut die Kasachen, doch verhinderte Stijnen gegen den durchgebrochenen Bijakow Schlimmeres.

Vandereycken, der merkte, dass seiner Mannschaft die Zeit davon lief, brachte mit Pieroni für Van Damme einen weiteren Stürmer. Der Lütticher in Diensten von AJ Auxerre hatte gleich das 1:0 auf dem Fuß, doch rettete Lorija auch den Nachschuss von Buffel reflexartig.

Die Roten Teufel wurden nun zwar ein wenig zwingender, blieben aber anfällig für Konter. So hätte es eine Viertelstunde vor Schluss auch Elfmeter für die aufopferungsvoll kämpfenden Kasachen geben können, als Van Buyten bei einer Abwehraktion den rechten Arm zur Hilfe nahm.

Die Schlussoffensive blieb indes ohne zählbaren Erfolg. Lorija parierte in der 83. Minute glänzend gegen Pieroni und hielt sich auch in der vier Minuten langen Nachspielzeit schadlos. Kein Wunder, dass das Publikum nach dem Abpfiff nur noch Schmährufe für ihre »Lieblinge« übrig hatte.

Belgien - Kasachstan 0-0 (0-0)

Tore: /

Belgien: Stijnen - Hoefkens (74. Vanden Borre), Van Buyten, Vermaelen, Van Damme (59. Pieroni) - Kompany (38. Huysegems), Simons, Geraerts, Goor - Buffel, Dembele

Kasachstan: Lorija - Asowski, Kuschma, Schalmagambetow, Smakow - Karpowitsch (53. Travin), Sergejenko, Chochlow - Bijakow, Baltijew

Gelbe Karten: Karpowitsch, Sergejenko, Smakow
Rote Karten: /

Schiedsrichter: Courtney (Irl)
Zuschauer: 19.000

Quelle: Grenz-Echo