Belgien schlägt Aserbaidschan mit 3-0

DONNERSTAG, 12 OKTOBER 2006, 19:02 - RSCA Skater
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»On va gagner«, klang es eine Stunde vor Anpfiff noch etwas zaghaft vor dem Vanden Stock-Stadion, aber nachdem der zweite Sieg in der EM-Qualifikation mit dem 3:0 gegen Aserbaidschan feststand, war die Stimmung bereits besser.


Die Freude über den zweiten Erfolg in der Qualifikation dürfte die überraschende Niederlage von Portugal in Polen (am 15. November letzter belgischer Gegner in diesem Jahr) noch verstärkt haben, denn dadurch bleibt in der von Serbien mit zehn Punkten (Belgien hat als Dritter sieben Zähler) angeführten Gruppe A alles offen. Allzu viel Enthusiasmus ist gleichwohl nicht angebracht, denn immerhin war lediglich die Nummer 117 der FIFA-Weltrangliste zu Gast.

Vincent Kompany musste auf Grund seiner beim Abschlusstraining wieder aufgetretenen Leistenbeschwerden auf einen Einsatz verzichten. Für ihn rückte Philippe Léonard in die Mannschaft, der in dieser Saison nur einen Einsatz in der zweiten Mannschaft von Feyenoord Rotterdam als Referenz vorzuweisen hat. René Vandereycken änderte zudem seine Taktik, denn ursprünglich hatte er auf ein 3-5-2-System setzen wollen, mit Kompany im Mittelfeld. Stattdessen traten die Roten Teufel in einem klassischen 4-4-2 an, mit Kevin Vandenbergh an der Seite von Emile Mpenza. Häufig schaltete sich allerdings Linksverteidiger Thomas Vermaelen (Léonard wurde im Zentrum eingesetzt) mit in die Offensive ein, da von den Gästen nach vorne herzlich wenig kam.

Das sah bei Belgien schon anders aus, denn bereits nach drei Minuten bot sich Vandenbergh die große Gelegenheit, das erhoffte frühe Führungstor zu erzielen, aber sein Schüsschen glich eher einer Rückgabe. Diese Szene passte zu dem anfangs eher unglücklichen Auftritt des Genkers, der sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sogar den Ball selber gegen die Hand schoss. Die Roten Teufel wirkten bemüht, leisteten sich jedoch in der Vorwärtsbewegung zu viele leichte Ballverluste, wobei insbesondere Anthony Vanden Borre im rechten Mittelfeld zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte. Erneut Vandenbergh hatte den ersten Treffer auf dem Kopf (17.), aber der aserbaidschanische Schlussmann Veliev tauchte rechtzeitig in die bedrohte Ecke ab. In der 23. Minute ging er wieder auf Tauchstation, erwischte diesmal aber nur die Beine des durchgebrochenen Mpenza. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Kapitän Timmy Simons in seinem 50. Länderspiel souverän zum 1:0.

Zwar zogen sich die Roten Teufel in der Folgezeit nicht völlig zurück, aber in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs war abgesehen von einem verunglückten Schuss von Mpenza (33.) in der Offensive nicht mehr viel los. Beinah wäre diese Zurückhaltung ins Auge gegangen, als die Gäste, die selbst bei Standardsituationen in der belgischen Hälfte nicht geschlossen aufrückten, zu ihrer ersten Chance kamen, aber Stijnen parierte den Kopfball von Sokolov in der 41. Minute mit Bravour.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff bewies Vandenbergh dann doch, dass das Trikot der Nationalmannschaft seinen Torinstinkt nicht völlig erstickt. Mit einem Lupfer traf er nicht nur zum 2:0, sondern gab auch die passende Antwort auf die in den Gazetten geführte Diskussion, ob die belgischen Stürmer überhaupt noch treffen können. Seit Mai diesen Jahres und dem Treffer von Wesley Sonck im Testspiel gegen die Türkei hatte kein Angreifer mehr das erledigt, wofür er in der Hauptsache eingesetzt wird: Tore erzielen.

Die Verdopplung des Vorsprungs wirkte befreiend, hatte der zweite Treffer doch die Grundlage dafür gelegt, nicht ein zweites Mal eine Blamage gegen ein kaukasisches Land, wie beim 0:0 gegen Kasachstan, zu erleben. Geraerts offenbarte ungeahnte Raffinesse als er Hoefkens mit der Hacke einsetzte, dessen Flanke Vandenbergh direkt verwertete, aber ein zweites Mal wollte sich Veliev vom 23-Jährigen nicht narren lassen. Dafür traf in der 82. Minute der eingewechselte Moussa Dembélé erstmals für die Roten Teufel, als er eine Ecke von Goor, dem zweiten Jubilar (70. Länderspiel) zum 3:0 einköpfte. Die Freude des 19-Jährigen war aber von kurzer Dauer: Nachdem er von Kerimov gefoult worden war, trat er nach und erhielt zu Recht die Rote Karte.

Quelle: Grenz-Echo



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