Anderlecht holt den Pokal nach einem starken Finale

MONTAG, 19 MAI 2008, 11:34 - RSCA Skater
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Der RSC Anderlecht ist am Sonntag zum neunten Mal Landespokalsieger geworden. Der Rekordmeister besiegte in einem packenden Endspiel im König-Baudouin-Stadion AA Gent mit 3:2. Der RSCA holte diesen im Jahre 1994 zum letzten Mal.


Zum ersten Mal seit 1994 hat Rekordmeister RSC Anderlecht den Landespokal gewonnen. Im König-Baudouin-Stadion von Brüssel sah AA Gent lange Zeit wie der Sieger des Endspiels aus, aber dank Mbark Boussoufa kam Anderlecht zurück.

Für beide Teams ging es im Pokalfinale darum, eine eher verkorkste Saison zu retten. Anderlecht hatte zwar im Meisterschaftsfinale zumindest Rang zwei erobert, was aber gemessen an den Erwartungen der Vereinsführung ebenso unzureichend war wie Gents sechster Platz.

Die Anfangsphase wurde zum Tor-Festival. Nachdem Anderlecht schwungvoll begonnen hatte, wurde der Vize-Meister eiskalt erwischt. Fadiga erhöhte für die bis dahin schläfrigen Genter urplötzlich das Tempo, Ruiz gab den Ball flach in den Strafraum, wo Foley am zweiten Pfosten goldrichtig stand und locker einschob, 1:0 (6.). Die Freude der Genter währte aber nur kurz, denn schon eine Minute später kamen die »Veilchen« zum Ausgleich. Deschacht flankte flach in die Mitte, und die Genter Abwehr ließ Polak am Fünf-Meter-Raum völlig ungedeckt, 1:1 (7.). Die Partie blieb ereignisreich. In der 20. Minute klatschte ein Kopfball von Anderlechts Guillaume Gillet an die Latte, nachdem Jorgacevic böse daneben gegriffen hatte.

Danach aber gönnten sich beide Teams eine kleine Schaffenspause, bevor Gents Olufade in der 33. Minute seinen großen Auftritt hatte. Der kleine Togolese ließ an der Strafraumgrenze zwei Anderlechter aussteigen, und sein Schuss wurde von Van Damme abgefälscht, so dass Proto im Tor des Rekordmeisters auf dem falschen Fuß erwischt wurde, 2:1. In der 39. Minute tauchte Vlcek nach einem kapitalen Abwehrfehler des Genters De Roeck alleine vor dem Tor der »Buffalos« auf, aber Jorgacevic blieb nervenstark Sieger. Auf der anderen Seite landete ein Volleyschuss von Fadiga knapp neben dem Anderlechter Gehäuse (41.).

Die zweite Halbzeit entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Anderlecht agierte mit kontrollierter Offensive, und Gent lauerte auf Konter. In der 56. Minute sorgte Khalilou Fadiga für das technische Highlight der Partie. Zunächst jonglierte der Senegalese zwei Mal den Ball mit dem rechten Fuß, bevor er - mit dem Rücken zum Tor - volley aus der Drehung abzog. Der Ball prallte aber zum Leidwesen der Genter an den Innenpfosten. »Das war in meinen Augen die Schlüsselszene. Wenn der Ball rein geht, ist das Spiel gelaufen«, urteilte nach dem Schlusspfiff Gents Co-Trainer Chris Van Puyvelde.

20 Minuten vor Schluss konnte dann Anderlecht dem Spiel binnen zwei Minuten eine Wende geben. Chatelle, zur Halbzeit eingewechselt, flankte hoch in den Strafraum, und ausgerechnet der kleine Mbark Boussoufa kam frei zum Kopfball. Das Leder senkte sich von der Stirn des marokkanischen Filigrantechnikers aus in den Torwinkel, 2:2 (70.). Nur zwei Minuten später lupfte Hassan, ebenfalls neu im Spiel, an die Grundlinie zu Boussoufa, der mit einem herrlichen Hackentrick auf Gillet zurücklegte. Der Nationalspieler, wie Boussoufa ein Ex-Genter, schloss den tollen Angriffszug mit einem flachen Schuss ins lange Eck ab, 2:3. »Wir haben uns in meinen Augen viel zu sehr zurückdrängen lassen«, ärgerte sich Gents Torschütze Adekanmi Olufade. In der Schlussphase drängte Gent zwar auf den Ausgleich, kam aber nicht mehr zu klaren Einschussmöglichkeiten. Damit blieb dem Co-Trainer der »Buffalos« Cedomir Janevski, der letztes Jahr als Chefcoach des FC Brügge den Pokal gewonnen hatte, ein zweiter Erfolg im König-Baudouin-Stadion verwehrt.

Anderlecht konnte sich bei Torschütze und Vorlagengeber Mbark Boussofa sowie beim eingewechselten Ahmed Hassan bedanken. Die Hereinnahme des Ägypters, der Anderlecht verlässt, brachte viel Schwung in das Spiel der »Veilchen«. Hassan lief die Ehrenrunde mit einem T-Shirt, auf dem der Schriftzug »I love Anderlecht« prankte. Diese Liebe beruht auf Gegenseitigkeit...

Quelle: Grenz-Echo

Ergebnis: 2-3
Tor(e): 06' Foley 1-0, 07' Polak 1-1, 33' Olufade 2-1, 70' Boussoufa 2-2, 72' Gillet 2-3

AA Gent:Bojan Jorgacevic, Jonas De Roeck (85' Randall Azofeifa), Aleksandar Mutavdzic, Roberto Rosales, Marko Suler, Milos Maric, Bryan Ruiz, Bernd Thijs, Khalilou Fadiga (74' Gil Vermouth), Dominic Foley, Adekanmi Olufade (74' Zlatan Ljubijankic)
Anderlecht:Silvio Proto, Olivier Deschacht, Guillaume Gillet, Nicolas Pareja, Jelle Van Damme, Marcin Wasilewski (63' Ahmed Hassan), Lucas Biglia, Mbark Boussoufa, Jan Polak, Nicolas Frutos (90' Bart Goor), Stanislav Vlcek (46' Thomas Chatelle)

Gelb: 12' Thijs, 73' Hassan, 74' Van Damme, 82' Boussoufa
Rot: /

Schiedsrichter: S. Gumienny
Stadion: König Baudouin-Stadion



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