Anderlecht hat gestern das Topspiel gegen Standard unglücklich mit 2-1 verloren. Milan Jovanovic erzielte in der Nachspielzeit den Siegtreffer und brachte den RSCA so um den hochverdienten Punktgewinn.
Die Gastgeber versuchten in der Anfangsphase, Anderlecht unter Druck zu setzen, aber der Rekordmeister hielt gut stand, denn mehr als zwei Ecken konnte sich Standard in den ersten zehn Minuten nicht erarbeiten. Den ersten Torschuss gab in der 13. Minute der Ex-Eupener Guillaume Gillet auf der Gegenseite ab, Torhüter Aragon Espinoza parierte erst im Nachfassen. Nur zwei Minuten später versuchte sich Mbark Boussoufa, erneut musste der Lütticher Schlussmann zupacken. Die zwei Anderlechter Warnschüsse deuteten an, dass die Gäste sich keinesfalls verstecken wollten. Den Anderlechter Einsatzwillen demonstrierte kurze Zeit später Legear mit einem aggressiven Tackling, das ihm eine Gelbe Karte und seiner Hose einen Riss einbrachte. Die Brüsseler blieben weiterhin am Drücker, in der 20. Minute versuchte sich Boussoufa ein zweites Mal.
Standard wirkte leicht irritiert ob des forschen Auftritts des Erzrivalen und brachte keinen geordneten Angriff zustande. Das führte nach einer knappen halben Stunde zu ersten leisen Unmutsäußerungen im ausverkauften Stadion. Die Unzufriedenheit wuchs, als sich der in dieser Saison noch erfolglose Milan Jovanovic nach einem gelungenen Dribbling einen Fehlpass leistete. Bereits in der 36. Minute nahm Bölöni einen ersten Wechsel vor, Neuzugang Benjamin Nicaise ersetzte De Camargo, der über Rückenprobleme geklagt hatte. In der 43. Minute tauschte auch Ariël Jacobs aus, der Tscheche Jan Polak hatte sich bei einem Zweikampf verletzt und musste vom Platz getragen werden, für ihn kam Bart Goor. Diese Szenen waren erwähnenswert, weil sich ansonsten kaum etwas tat. Erst kurz vor der Pause bot sich dem Landesmeister die erste echte Tormöglichkeit, Nicaise köpfte nach einem Freistoß von Steven Defour ans Außennetz - auf der Gegenseite jubelten einige Lütticher Fans bereits, allerdings etwas voreilig.
Die Gäste versuchten nach dem Seitenwechsel mit der Hereinnahme von Stürmer Alexander Jakowenko ihre in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs eingeschlafenen Offensivbemühungen wieder zu beleben. Das funktionierte in der 56. Minute perfekt, als Vlcek über die rechte Seite durchbrach und in der Mitte den völlig freistehenden Jakowenko bediente, der aus kurzer Distanz den Ball volley ins Tor schoss, 0:1. Nur fünf Minuten später kam der frühere Genker von der Strafraumgrenze erneut zum Abschluss, diesmal konnte Espinoza den noch leicht abgefälschten Schuss parieren. Wesentlich besser machte es in der 64. Minute Axel Witsel, der den ersten gekonnten Angriff der »Rouches« mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 1:1 abschloss.
Der Ausgleichstreffer sorgte für ein verändertes Spielbild, denn nun drängten die Gastgeber mit Macht auf die Führung. Zudem meldete sich das längere Zeit zurückhaltende Publikum lautstark zurück, und mit den Fans im Rücken gaben auch die Spieler ihre Zurückhaltung auf. Anderlecht ließ sich aber nicht vollends in die Defensive zurückdrängen und versuchte ebenfalls, ein zweites Tor zu erzielen. In der Nachspielzeit sorgte dann Jovanovic für die Entscheidung.
Quelle: Grenz-Echo
Ergebnis: 2-1
Tore: 57' Iakovenko (0-1), 67' Witsel (1-1), 92' Jovanovic (2-1)
Standard:Espinoza, Camozzato, Dante, Onyewu, Sarr, Dalmat (67' Toama), Defour, Witsel, De Camargo (33' Nicaise), Jovanovic, Mbokani
Anderlecht:Zitka, Deschacht, Juhasz, Van Damme, Wasilewski, Biglia, Gillet, Legear (46' Iakovenko), Polak (42' Goor), Boussoufa, Vlcek (78' Chatelle)
Gelbe Karten: 17' Legear, 58' Nicaise, 92' Jovanovic
Rote Karten: /
Schiedsrichter: Paul Allaerts
Stadion: Sclessin
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