Rote Teufel verlieren mit 2-3 gegen die Türkei

DONNERSTAG, 29 APRIL 2004, 20:08 - RSCA Skater
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Die belgische Nationalmannschaft verlor am Mittwochabend im König Baudouinstadion das Freundschaftsspiel gegen die Türkei mit 2-3.


Im Angriff harmonierte das Duo Buffel-Sonck vor allem in der ersten Halbzeit prächtig und auch die Rückkehr von Kapitän Bart Goor, dem die fehlende Wettkampfpraxis nach seinem Wadenbeinbruch kaum anzumerken war, machte sich bezahlt. Eine durchaus gelungene Rückkehr in die Nationalmannschaft darf auch dem Schalker Sven Vermant bescheinigt werden, der im Mittelfeld neben Clement als zweiter Abräumer zum Einsatz kam und sich zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für Baseggio aufschwang. Letzterer war von Nationaltrainer Aimé Anthuenis erst zum dritten Mal in dessen fast zweijähriger Amtszeit zunächst auf Bank verbannt worden.

Obwohl die Atmosphäre im nur halbvollen König-Baudouin-Stadion, in dem eindeutig die etwa 5000 lautstarken türkischen Anhänger den Ton angaben, eher auf ein Auswärtspiel der Roten Teufel schließen ließ, gaben diese in den ersten 45 Minuten meistens die Richtung der Ballwechsel vor. Nacheinander tauchten Goor, Buffel und Sonck gefährlich vor dem türkischen Torwart-Denkmal Rüstü auf, hatten aber Pech im Abschluss. Auf der Gegenseite musste der am Pfosten postierte Goor einen Kopfball von Tolga von der Linie kratzen, ehe De Vlieger den nachfolgender Volleyschuss von Inter Mailands Emre reflexartig entschärfte.

Überhaupt schlichen sich immer wieder Unsicherheiten in die Defensivarbeit der Roten Teufel ein. Immer wenn den Türken das Tempo anzogen, wurde es vor dem Kasten von De Vlieger hektisch. Vor allem Neuling Deschacht, der für Van Damme auf der linken Abwehrseite beginnen durfte, hatte Abstimmungsschwierigkeiten mit seinen Kollegen und lag auch an der Basis des 1:1, als er den Levekusener Bastürk aus dem Auge ließ, der De Vlieger mit einem trockenen Schuss in den linken Torwinkel überwand (43.).

Neun Minuten zuvor hatte Sonck die Roten Teufel verdientermaßen in Führung gebracht, als er Rüstü, der beim FC Barcelona ein Reservistendasein fristet, mit einem sehenswerten Freistoß überwand.

In der Halbzeit musste Deschacht seinen Platz für Van Damme räumen, während der neue türkische Nationaltrainer Ersun Yanal gründlich durchwechselte, was dem hohen Unterhaltungswert der Begegnung keinen Abbruch tat. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff waren Clement, dessen Kopfball Rüstü-Vertreter Demirel zur Ecke abwehrte, und der aufgerückte Kompany dem erneuten Führungstreffer nahe, doch blieben auch die Türken bei Kontern gefährlich. So musste De Vlieger gegen den eingewechselten Karadeniz klären (50.), während ein Schuss des Schalkers Hamit Altintop sein Ziel verfehlte (58.). Unerklärlicherweise überließen die Roten Teufel nachfolgend immer mehr der zweite Garder der Türken das Kommando und wurden in der 69. Minute mit dem 1:2 durch Tolga bestraft, der einen Zuordnungsfehler in der Abwehr nutzte, um De Vlieger zu überwinden. Dufers Ausgleich aus heiterem Himmel hätte den Abend retten können, doch entschied Karadeniz anders. Unmittelbar vor dem letztlich spielentscheidenden Treffer war der erst 16-jähriger Anderlechter Anthony Vanden Borre eingewechselte, der damit als zweitjüngster Nationalspieler in die Geschichte des belgischen Fußballs eingeht. Schwacher Trost...

BELGIEN - TÜRKEI 2-3 (1-1)

Tore: 1:0 Sonck (34.), 1:1 Bastürk (43.), 1:2 Tolga (69.), 2:2 Dufer (87.), 2:3 Karadeniz (90.)

Belgien: De Vlieger – Deflandre (90. Vanden Borre), Kompany, Simons, Deschacht (46. Van Damme) – Mpenza, Vermant (71. Baseggio), Clement (67. Bisconti), Goor (89. Blondel) – Buffel (84. Dufer), Sonck (67. Pieroni)

Türkei: Rüstü (46. Demirel) – Davala (46. Karadeniz), Tolga, Bülent (46. Toraman), Baris (81. Üzülmez) – Tuncay (71. Biryol), Bastürk (46. Balci), Ümit, Emre (81. Hacioglu) – Sükür (61. Okan), Sas (46. Hamit Altintop)

Gelbe Karten: Sas, Karadeniz

Schiedsrichter: Van Egmond (NL)
Zuschauer: 25.000



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