Okaka: "Ich darf von der EM träumen"

INTERVIEWS Die Anderlecht-Fans werden sich am Freitag, im Spiel zwischen Belgien und Italien, auch die Leistung von Stefano Okaka anschauen. Für den Italiener ist die Partie in Brüssel quasi ein Heimspiel. "Belgien ist wirklich eine fantastische Erfahrung."

Okaka verdankt seine erste Nominierung seit November letzten Jahres den starken Leistungen bei Anderlecht. "Nationaltrainer Conte sagte, dass er mich weiterhin beobachten würde. In den kommenden Testspiele möchte ich ihn von meinen fußballtechnischen und menschlichen Qualitäten überzeugen."

Falls Okaka das schaffen kann, darf er im kommenden Sommer vielleicht mit zur EM fahren. "Jeder Spieler hat Träume. Ich träume von der EM", sagte er. "Seit meiner letzten Nominierung hat sich die italienische Mannschaft stark weiterentwickelt. Die Spieler beschäftigen sich mehr mit der Squadra und der Nationaltrainer kennt uns sehr gut."

"Mein Leben ist ein Boxkampf"

In Italien werden einige Fans wahrscheinlich seltsam geschaut haben, als ein Stürmer aus der belgischen Liga aufgerufen wurde. Okaka äußert stets lobende Worte für Anderlecht. "Es ist eine hervorragende Erfahrung. Anderlecht ist eine wichtige Mannschaft, sie geben den jüngeren Spielern eine Chance und spielen im Europapokal mit. Ich bin froh, dass ich diese Chance ergriffen habe."

"In Belgien gibt man den jungen Spielern eher eine Chance. Manche meiner Teamkollegen sind schon zweimal Meister geworden, obwohl sie noch keine 20 Jahre alt sind. Im Allgemeinen ist der Druck hier nicht so groß wie in Italien. Dadurch haben die jüngeren Spieler mehr Zeit, um sich entwickeln zu können. Das ist die richtige Mentalität."

Okaka muss es wissen. Er feierte im Alter von 16 Jahren sein Debüt für den AS Rom, aber wechselte später noch zu zahlreichen anderen Vereinen: "Mein Leben war ein Boxkampf. Ich habe viele falsche Entscheidungen getroffen und viele Rückschläge erlitten, aber ich bin noch nie KO geschlagen worden."