FK Rostov: unbekannt, aber nicht zu unterschätzen

SONNTAG, 17 JULI 2016, 12:21 - RSCA Skater
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SPIELE Mit dem FK Rostov bekam Anderlecht im Europapokal einen unbekannten Verein zugelost. Unterschätzen sollten wir die Russen jedoch am besten nicht. Rostov wurde in der vergangenen Saison nämlich Vizemeister und hatte am Ende nur zwei Punkte Rückstand auf Meister ZSKA Moskau.

Rostov ist eine Stadt im Süden von Russland und zählt ca. eine Million Einwohner. Mit einem Flug von 5:50 Stunden ab Brüssel ist dieses Auswärtsspiel nicht unmenschlich weit und mit durchschnittlichen 29° im Juli darf Anderlecht sprichwörtlich einen heißen Abend erwarten.

2015: Fast der Abstieg

Der FK Rostov war jahrelang ein mittelmäßiger Verein in der russischen Liga. Im Jahr 2014 gewann man jedoch überraschenderweise den russischen Pokal, während man in der Meisterschaft nur auf dem siebten Platz landete. Aufgrund der Regeln des Financial Fair-Plays durfte Rostov zuerst garnicht in der Europa League antreten. Man ging in Berufung und durfte dann doch teilnehmen, schied jedoch in der letzten Vorrunde gegen Trabzonspor aus.

In der Saison nach dem Pokalsieg konnte Rostov erst in letzter Minute den Abstieg verhindern. Man landete auf dem drittletzten Platz und hatte genauso viele Punkte wie der Vorletzte. Da man jedoch ein Spiel mehr gewonnen hatte, durfte man Relegationsspiele bestreiten, in denen man sich letztendlich auch durchsetzen konnte.

2016: Fast pleite, aber doch Vize-Meister von Russland geworden

Die vergangene Saison wurde für Rostov zu einem Märchen. Aus dem Nichts landete man am Ende der Saison auf dem zweiten Platz. Nur ZSKA Moskau schien uneinholbar zu sein, aber große Mannschaften wie Spartak und Lokomotive Moskau, sowie Zenit St.-Petersburg konnte man hinter sich lassen.

Diese Leistung ist wirklich bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Rostov im September 2015 quasi pleite war. Die Spielerlöhne wurden nicht bezahlt und für ein Pokalspiel mussten Jugendspieler aufgestellt werden, da einige Stammspieler nicht antreten wollten. Der russisch-griechische Manager Ivan Savvidis übernahm danach den Verein und sorgte für die Wende. Aufgrund eines Transferverbots durfte der Verein im Januar aber keine Spieler verpflichten.

Mit nur zwanzig Gegentreffern in dreißig Spielen konnte Rostov vor allem auf eine solide Abwehr bauen. Insgesamt erzielte man 41 Treffer und das war weniger als die anderen Vereine in der Top 5. Im eigenen Stadion blieb Rostov auch ungeschlagen: man gewann elfmal und spielte viermal unentschieden. Meister ZSKA Moskau schlug man mit 2-0, Zenit St.-Petersburg sogar mit 3-0. Anderlecht ist also gewarnt.

Keine großen Namen

Im Gegensatz zu Zenit und den großen Vereinen aus Moskau besitzt Rostov keine hochbezahlten Stars. Der 36-jährige Verteidiger Cesar Navas kommt aus der Jugend von Real Madrid, aber kam dort nie in die erste Mannschaft. Zwischen 2009 und 2015 war er jedoch Stammspieler bei Rubin Kazan und spielt seit dem vergangenen Jahr für Rostov. Mit Navas bildet der Angolaner Bastos die Zentralverteidigung. Genk wollte ihn in diesem Monat als Nachfolger von Christian Kabasele verpflichten, aber Bastos verlängerte seinen Vertrag in Russland.

Bester Torschütze im vergangenen Jahr war der 21-jährige Iraner Sardar Azmoun mit neun Treffern, aber er ist nach Rubin Kazan gewechselt. Große Neuzugänge hat Rostov noch nicht getätigt. Ein Spieler, den man auch im Auge behalten sollte, ist Christian Noboa. Der 68-fache Nationalspieler von Ecuador war von 2012 bis 2015 Stammspieler bei Lokomotive Moskau.



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