Deschacht: "Es ist so toll, Meister zu werden"

MITTWOCH, 6 SEPTEMBER 2017, 17:52 - RSCA Skater
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INTERVIEWS Olivier Deschacht spricht nur noch ganz selten mit der Presse, aber heute steht ein großes Interview mit ihm in der Wochenzeitung Humo. Der Verteidiger spricht darin über seine Persönlichkeit, aber auch über seine Situation bei Anderlecht. "Ich pflege mich gut und spiele mit der U21."

Seit der Einstellung von René Weiler vor einem Jahr, scheint die Zeit von Deschacht bei Anderlecht langsam zu Ende zu sein. Er kommt nur noch ganz selten zum Einsatz. "Aufgrund einer Pubalgie verpasste ich im vergangenen Jahr die Saisonvorbereitung. Mit einem neuen Trainer ist es dann zusätzlich schwer zurückzukehren", erzählte Deschacht.

Aber der Verteidiger gibt nicht auf. "Weiler fand es wichtig, mich zu halten. Im Training merke ich, dass ich es noch kann, also habe ich immer noch die Ambition, diese kleine Chance zu nutzen. Ich pflege mich weiterhin gut. Ich wollte ihn der vergangenen Woche mit der U21 spielen und das hat mir viel Spaß gemacht. Wenn ich drei oder vier Spiele bestreiten darf, bin ich wieder ganz der Alte. Aber ich muss diese Chance natürlich zuerst einmal erhalten."

"Ich als Stürmer? Ein Zeichen des Respekts"

Weiler stellte Deschacht in der vergangenen Saison als Stürmer und als Rechtsverteidiger in einer Dreimannsverteidigung auf. Das sorgte damals für viele Diskussionen. 'Eine Erniedrigung für Deschacht', hieß es sogar. Aber das kann der Verteidiger nicht nachvollziehen. "Dass er sich für mich im Sturm entschied, um der Mannschaft zu helfen, das zeugt von Respekt. Er hätte genauso gut jemand anders nehmen können."

"Mein Erfolgsliste ist das Allerwichtigste"

Obwohl er wahrscheinlich nicht mehr oft zum Einsatz kommen wird, ging Deschacht dennoch auf das Angebot ein, seinen Vertrag zu verlängern. Warum? "Meine Erfolgsliste ist das Allerwichtigste. Meister zu werden ist so toll. Es ist viel schöner als das Doppelte bei einem Verein zu verdienen, der unten in der Tabellen steht. Außerdem spielen wir auch regelmäßig in der Champions League. Das ist das Allergrößte und dagegen kann auch Geld nichts ausrichten."

"Stolz auf meinen Rekord"

Mit 567 Spielen ist Deschacht auch Rekordhalter was die Anzahl für Anderlecht betrifft. "Ich bin stolz darauf und denke nicht, dass ein Spieler diesen Rekord nochmal brechen wird", erzählte der Verteidiger, der jedoch auch weiß, welchen Platz er in der Vereinsgeschichte einnimmt. "Ich weiß, dass ich nur halb so gut wie Rensenbrink oder Van Himst bin. Sage in 300 Jahren mal das Wort 'Anderlecht' und niemand wird 'Deschacht' sagen. Wohl aber Rensenbrink, Van Himst und Kompany."

"Presse wusste wer es war, aber schrieben dennoch meinen Namen"

Im Herbst letzten Jahres wurde Deschacht beschuldigt, dass er interne Informationen an die Presse weitergegeben haben soll. Es war Weiler, der ihn verdächtigt hatte, hieß es. "Der Trainer sagte mir damals, dass er das nicht gesagt hatte und das die Presse das so hingestellt hätte", sagte Deschacht jetzt. "Die Journalisten schrieben, dass ich es war, obwohl sie sehr gut wussten, wer es war."

"Celtic die tollste Erfahrung in meiner Karriere"

In der kommenden Woche beginnt für Anderlecht die neue Champions League-Kampagne und das ist bereits die neunte für Deschacht. Er hat in seiner Karriere bereits gegen Bayern München, PSG und Celtic gespielt. "Beim letzten Mal spielten wir in Paris 1-1 unentschieden gegen PSG. 2003 spielten wir zu Hause 1-1 unentschieden gegen Bayern und das Auswärtsspiel hätten wir auf jeden Fall gewinnen müssen. In demselben Jahr siegten wir zu Hause mit 1-0 gegen Celtic. Dort verloren wir mit 3-1, aber das bleibt dennoch die tollste Erfahrung in meiner Karriere. Dieses fantastische Publikum, das von der ersten bis zur letzten Minute sang: das habe ich danach nicht mehr erlebt."
 



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