Vorschau: Anderlecht - Bremen

Nur mit einem Sieg über den deutschen Meister und Pokalsieger Werder Bremen (heute, 20:45 Uhr) kann der RSC Anderlecht seine Chancen auf ein erfolgreiches Abschneiden in der Champions League wahren.


Nach den beiden Auftaktniederlagen in Valencia (0:2) und gegen Inter Mailand (1:3) ziert der Hauptstadtklub mit null Punkten das Tabellenende hinter den Italienern (6), den Spaniern und eben Werder Bremen (jeweils 3).

Dennoch will Van den Stock selbst im Falle einer Niederlage gegen den deutschen Meister und Pokalsieger nichts von einer Krise im Astridpark wissen: »Machen wir uns nichts vor: Der Abstand zwischen uns und den europäischen Topklubs ist in den vergangenen Jahren nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir Werder Bremen schlagen und unser Minimalziel Gruppenplatz drei erreichen können.« Auch Trainer Hugo Broos war gestern darum bemüht, nach den zuletzt durchwachsenen Leistungen des belgischen Vorzeigeklubs etwas Druck von den Schultern seiner Schützlinge zu nehmen: »Eine Niederlage gegen Bremen wäre sicherlich keine Katastrophe. Nach der Gruppenauslosung musste jedem klar sein, dass wir vor einem sehr schweren Auftrag stehen. Natürlich spielen wir zur Zeit nicht gut, doch fehlt meiner Meinung nach nicht viel, damit wir wieder auf Kurs kommen.«

Gegen Werder Bremen wird Broos allerdings ohne Tristan Peersman auskommen müssen. Der Nationaltorhüter verzichtet wegen eines akuten Schwangerschaftsproblems bei seiner Frau auf seinen Einsatz und überlässt seinen Platz Daniel Zitka. Da der dritte Torhüter Jan Van Steenberghe verletzt ist, nimmt mit dem 18-jährigen Kevin Van Den Nootgaete ein Debütant auf der Bank des belgischen Rekordmeisters Platz. Mit von der Partie sein dürfte gegen die Norddeutschen auch Nationalspieler Mbo Mpenza, der sich nach einer Oberschenkelverletzung gestern wieder im Mannschaftstraining zurück meldete und voraussichtlich im Angriff neben Aruna zum Einsatz kommt, da Jestrovic wegen eines Unterarmbruchs nicht zur Verfügung steht. Präsident Vanden Stock ließ derweil ebenfalls verlauten, dass Aruna den Verein in der Winterpause bei einem zufriedenstellenden Angebot verlassen kann. Dafür hat Jungnationalspieler Anthony Vanden Borre (17) seinen Vertrag mit des RSC Anderlecht trotz eines lukrativen Angebots von Tottenham Hotspur bis 2007 verlängert.

Mit reichlich Sorgen ist gestern unterdessen Werder Bremen in Brüssel eingetroffen. Nach vier Bundesliga-Niederlagen droht dem deutschen Double-Gewinner bei einer Niederlage in Anderlecht der Sturz ins Mittelmaß.

Zudem belastet der »Problemfall« Johan Micoud das Arbeitsklima beim deutschen Meister. Mit einem schwerwiegenden Fehler verursachte der kapriziöse Franzose die Last-Minute-Niederlage der Bremer am Samstag in Mainz (1:2). Dennoch ist der Einsatz des kapriziösen Stars in Anderlecht unumstritten. Denn große Auswahl bei der Aufstellung hat Werder-Trainer Thomas Schaaf nicht. Tim Borowski eingerechnet, der sich einen Bänderriss im linken Knöchel zugezogen hat, fehlen den Norddeutschen sechs Nationalspieler. Neben Gustavo Nery, Ümit Davala, Daniel Jensen und Krisztian Lisztes muss auch Frank Fahrenhorst weiter pausieren.

Anstoss: 20:45 Uhr LIVE auf ClubRTL und Sporza
Stadion: Constant Vanden Stock Stadion, Anderlecht
Schiedsrichter: Larsen (Den)

: : : RSC ANDERLECHT : : :

Mögliche Aufstellung: Zitka, Kompany, De Boeck, Deschacht, Hasi, Baseggio, Zetterberg, Wilhelmsson, Ehret, Mpenza, Aruna
Ersatz: Van Den Noortgaete, Lovre, Iachtchouk, Vanderhaeghe, Vanden Borre, Traore, Junior

: : : WERDER BREMEN : : :

Mögliche Aufstellung: Reinke, Stalteri, Ismaël, Pasanen, Schulz, Ernst, Baumann, Micoud, Magnin, Klose, Charisteas