"Vanhaezebrouck sorgte dafür, dass ich blockierte"

FREITAG, 8 MÄRZ 2019, 16:19 - RSCA Skater
Anderlecht-Online No Image Found

INTERVIEWS Ryota Morioka und Anderlecht, das war keine erfolgreiche Zusammenarbeit. In Het Nieuwsblad blickte der Japaner heute zurück und erklärte dabei, was schief lief. Hein Vanhaezebrouck trägt in seinen Augen eine große Schuld, aber die Entscheidung, den Verein zu verlassen, fiel erst nach einem Gespräch mit Fred Rutten.

Morioka fühlt sich nach eigenen Angaben "befreit" bei Charleroi. "Der Verein spielt den Fußball, der zu mir passt. Hier habe ich Bewegungsfreiheit. Bei Anderlecht war unter Vanhaezebrouck jede Bewegung vorprogrammiert. Er machte einen Roboter aus mir. Ich musste an so viele taktische Dinge denken, dass ich innerlich blockierte. Aber nicht nur ich. Viele Spieler verloren so ihr Vertrauen."

Bei Charleroi fand Morioka dieses Vertrauen wieder zurück. Diese Spielweise liegt ihm auch besser. "Ich bekomme mehr Freiheiten und darf intuitiv spielen. Mit Oshimen spielt bei uns auch ein Stürmer, der konstant im Rücken der Verteidigung auftaucht. So kann ich auch meine Steilpässe spielen. Das brauche ich. Bei Anderlecht und Santini konnte ich das nicht so oft machen. Bei Anderlecht musste ich auch tiefer spielen."

"Spieler fühlten sich wie beim Militär"

In der Rückrunde der vergangenen Saison erzielte Morioka sechs Treffer und sorgte für drei Vorlagen. Aber dann tauchten im Sommer Berichte darüber auf, dass er konditionell nicht in Ordnung war. "Ich hatte schon ein individuelles Programm absolviert. Normalerweise baut man sich danach weiter auf, aber bei Vanhaezebrouck musste man an einem Tag schon hundert Prozent fit sein", sagte der Japaner.

"Vanhaezebrouck ließ uns soviel laufen, dass wir uns fragten, ob wir bei Militär seien. Das steigerte auch das Risiko für Muskelverletzungen. Bei Beveren trainierten wir viel mit dem Ball, aber waren physisch auch in Ordnung."

"Anderlecht drückte mich zum Mittleren Osten"

Mitte Dezember verließ Vanhaezebrouck den Verein. "Das fühlte sich zuerst wie eine Erleichterung an", gibt Morioka zu. Aber auch unter dem neuen Trainer Fred Rutten sah er keine Zukunft mehr. "Ich sprach während des Trainingslagers mit ihm und er sah in mir einen kontrollierenden Mittelfeldspieler. Ich musste das Spiel vor der Verteidigung verteilen und dann Flanken ins Tor köpfen. Da wusste ich, dass es nicht viel Sinn machen würde, bei Anderlecht zu bleiben."

Morioka wurde unter anderem mit Genk (als Ersatz für Pozuelo) in Verbindung gebracht und er dementiert nicht, dass Genk-Trainer Philippe Clement ihn kontaktiert hatte. Auch aus dem Mittleren Osten kam Interesse. "Anderlecht pushte mich und diese Vereine boten mehr als die belgischen Clubs, aber das interessierte mich nicht. Mein Traum ist Europa."



Es ist im Moment nicht möglich auf Artikel zu reagieren. Wir sind dabei, das Forum zu ändern. Ein neues System wird bald online sein.