Nasri: "Anderlecht wieder in die Champions League führen"

INTERVIEWS Es ist inzwischen eine Gewohnheit geworden: jeder neue Anderlecht-Spieler beantwortet zehn Fragen der Fans. Auch Samir Nasri musste diese Aufgabe erfüllen. "Das Niveau hier hat mich angenehm überrascht", sagte der Ex-Star von Arsenal und Manchester City.

Was sprach dich, neben der Anwesenheit von Vincent Kompany, bei Anderlecht am meisten an?
"Das sportliche Projekt von Vincent und vom Verein. Vincent möchte mit diesem Verein etwas sehr ambitioniertes verwirklichen. Die Tatsache, dass er mir viel Verantwortung gegeben hat, um die Jugend zu unterstützen, ist schon unbezahlbar."

Hattest du schon eine Verbindung zu Belgien? Was bedeutet Belgien für dich?
"Ich hatte bisher keine Verbindung zu Belgien. Belgien ist für mich Benoît Poelvoorde (Schauspieler), Fritten, ... Natürlich spielte ich schon mit Vincent und Kevin De Bruyne zusammen. Ansonsten kannte ich Belgien noch nicht so sehr, aber ich bin angenehm überrascht."

Was brauchst du, um wieder der große Nasri zu werden, den du damals bei Arsenal und Manchester City warst?
"Eine gute Vorbereitung. Das fehlte mir in letzter Zeit. Und verletzungsfrei ein Spiel nach dem anderen spielen zu können. Das technische Niveau und die Lust Fußball zu spielen verliert man nie."

Wie verlief das erste Kennenlernen mit deinen Teamkollegen? Wie war dein erster Eindruck?
"Des erste Kennenlernen verlief gut. Das Niveau hier hat mich wirklich angenehm überrascht. Sowohl die Einrichtungen, als auch die Qualitäten des Trainerstabs und die Trainingseinheiten. Bei Sevilla war das Trainingszentrum nicht von diesem Kaliber. Ich bin davon überzeugt, dass ich die richtige Wahl getroffen habe."

Warum hast du dich für die Rückennummer 14 entschieden?
"Ich hatte mit Vincent telefoniert und er sagte mor, dass zwei Nummern frei waren: die 10 und die 14. Am Tag davor hatte Vlap unterschrieben und er hatte sich für die 10 entschieden. Ich wollte danach keine Nummer nehmen, die bereits besetzt war. Ich mag die Rückennummer 14. In der Vergangenheit haben schon einige großartige Spieler damit gespielt: Johan Cruijff, Thierry Henry, ... Aber eine Nummer ist nicht wichtig für mich. Was zählt, ist das, was auf dem Feld geschieht."

Was ist dein persönliches Ziel in dieser Saison? Möchtest du gerne bleiben, wenn du eine gute Saison gespielt hast?
"Mein Ziel ist es, so konstant wie möglich zu spielen und Verletzungen zu vermeiden. Ich möchte so viele Spiele wie möglich bestreiten und so oft wie möglich entscheidend sein. Ich möchte den Verein wieder in die Champions League führen und wieder Meister werden. Ich werde bleiben, wenn ich für die Mannschaft wertvoll sein kann."

Was ist in diesem Moment deiner Karriere das Wichtigste für dich?
"Um zu beginnen: ich bin erst 32 Jahre und noch keine 36. Für mich ist das Wichtigste, dass ich spielen kann. Ich möchte mich selbst noch einmal beweisen. Ich möchte zu meinem Niveau zurückfinden und den Wettbewerb wieder spüren."

Was muss ich als 8-jähriger tun, um so ein großer Spieler zu werden wie du?
"Dafür zu arbeiten ist das Wichtigste. Und das ist trainieren und zwar mehr als die anderen. Es ist auch wichtig, bescheiden zu bleiben. Höre gut auf deine Eltern und arbeite auch in der Schule gut. Wenn man diszipliniert ist und dafür arbeitet, dann kann man es schaffen."

Wer war der beste Spieler, mit dem du bisher zusammengespielt hast und warum?
"Joker. Es gab zu viele gute Spieler. Es ist deswegen schwierig, einen auszuwählen."

Hast du Angst, dass dich Vincent auf die Bank setzt, wenn du ihn im Training tunnelst?
"Nein, davor habe ich wirklich keine Angst. Vincent ist ein Siegertyp und ein schlechter Verlierer. Aber auch ein Profi, der seine Entscheidungen weise trifft. Er wird immer die bestmögliche Mannschaft aufstellen. Er kann seine Emotionen auf Seite schieben. Ich denke, dass er eine große Zukunft als Trainer vor sich hat."