"Vincent sprach nie über Fußball, so fantastisch ist er"

INTERVIEWS Kemar Lawrence ist vor einigen Wochen zum RSC Anderlecht zurückgekehrt. Der Jamaikaner verweilte nach einem Unglück mit seinem Bruder vier Monate lang in seinem Heimatland. Die ganze Zeit über blieb Anderlecht mit ihm in Kontakt und gab ihm die Zeit, um sich davon erholen zu können.

Irgendwann tauchten Berichte darüber auf, dass sein Bruder Damian verstorben sei und dass Lawrence deswegen in Jamaika geblieben ist. "Nein nein, mein Bruder lebt noch, aber es fehlte nicht viel. Er hatte einen schweren Motorradunfall und ich fuhr hinter ihm und musste ihn sprichwörtlich da herausholen. Solche Situationen sind sehr schwer. Irgendwann musste ich mich zwischen seinem Leben und seinem Fuß entscheiden. Ich entschied mich für Letzteres und er lebt noch. Es war eine schwierige Entscheidung, aber wenn ich ihn nun sehe mit seiner Familie, dann habe ich die richtige Entscheidung getroffen".

Unfall

Der Verein wusste von den Problemen und blieb in Kontakt mit dem Spieler. "Der Verein hat mich in dieser schwierigen Zeit weiterhin unterstützt und das war großartig. Vincent Kompany rief regelmäßig an und informierte sich, wie es meiner Familie ging. Er sagte, dass Anderlecht ein Zuhause für mich sein würde. Er sprach nicht über Fußball, nur über mich und meine Familie. So ein fantatischer Kerl ist Vinnie".

Immer gekämpft

Anderlecht verpflichtete Mykhaylichenko, um die Abwesenheit von Lawrence zu kompensieren. Da er sich in der vergangenen Woche noch in Quarantäne befand, durfte Lawrence gegen den FC Antwerp von Beginn an spielen. Es bleibt also abzuwarten, wer gegen AA Gent in der Anfangself stehen wird, denn Lawrence hat nicht vor, sich einfach geschlagen zu geben. "Ich habe in Jamaika weiter trainiert. Viermal pro Woche ging ich ins Fitnesscenter oder ging am Strand laufen. Ich kam also fit zurück und bin bereit, der Mannschaft zu helfen."