Anderlecht verlor am Nachmittag mit 2-1 gegen Standard. In einem skandalösen Duell verhielt sich der Anhang der Lüttich höchst unsportlich. Man kann nur hoffen, dass dies noch ein Nachspiel haben wird...
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte sich Kanu in der neunten Minute auf der rechten Seite durch und bediente Milan Jovanovic, der im Strafraum völlig frei stand. Diese Einladung nahm der Ex-Lütticher dankend an und schob den Ball zum 0:1 ins Tor. Anschließend brach im Stadion von Sclessin die Hölle los, denn die Anhänger der „Rouches“ reagierten wütend und zündeten ein ganzes Feuerwerk an Leuchtraketen. Schiedsrichter Boucaut unterbrach die Partie sofort und schickte die Mannschaften für einige Minuten zurück in die Kabinen. Auch nach der Unterbrechung war Anderlecht zunächst die bessere Mannschaft, Kawashima verhinderte bei einem Kopfball von De Sutter (25.) einen höheren Rückstand. Zudem musste Jans nach knapp einer halben Stunde den verletzten Spielmacher González auswechseln.
Aber mit dem Mute der Verzweiflung drehte Standard noch vor der Pause die Partie. Zunächst sorgte Bulot mit einem erfolgreichen Kopfball nach Flanke von Van Damme für den 1:1-Ausgleich (27.). Die Begegnung blieb hitzig, auf und vor allem außerhalb des Platzes, denn immer wieder flogen aus dem Lütticher Fanblock „Hellside“ Leuchtraketen auf den Platz, weshalb Boucaut das Spiel regelmäßig unterbrechen musste. Das störte die Standard-Spieler allerdings weniger als die Anderlechter, denn nachdem Proto zunächst noch mit einer Glanzparade gegen Van Damme einen Rückstand verhindert hatte, war er wenig später machtlos. Bulot nahm den Ball von der Strafraumgrenze volley und traf mit diesem fulminanten Linksschuss in den Winkel, 2:1 (40.).
Anderlecht drängt, aber trifft das Tor nicht
Nach dem Seitenwechsel drängte Anderlecht auf den Ausgleich. Als Réginal Goreux im Strafraum übermotiviert zu Werke ging und Jovanovic von den Beinen holte, entschied Boucaut direkt auf Strafstoß. Aber Anderlecht kann in dieser Saison einfach keine Elfmeter verwandeln, Mbokani setzte den Ball neben das Tor, zur großen Freude der Lütticher Fans. John van den Brom schlug dagegen wütend gegen seine Trainerbank. Auch in der Folgezeit gerieten die Gastgeber gehörig unter Druck, zumal Goreux in der 68. Minute nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt wurde.
Standard konnte sich kaum noch befreien, aber die Spieler kämpften aufopferungsvoll, obwohl das spielerische Element, das ohnehin nicht sonderlich stark ausgeprägt war, längst komplett vernachlässigt worden war. Stattdessen wurde der Ball immer wieder weit in die Anderlechter Hälfte geschossen, um zumindest einige Sekunden zu verschnaufen. Den Anderlechtern fiel derweil nicht viel ein. Es gelang ihnen nicht, die Überzahl auszuspielen. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit wäre Mbokani fast der Ausgleich gelungen, sein Heber landete auf der Latte. Während die Anderlechter nach dem Spiel schnell in die Kabine schlichen, ließen sich die Lütticher feiern. Die Versöhnung mit den Fans war nach zahlreichen Knalleffekten gelungen.
Quelle: netecho
Ergebnis: 2-1
Tore: 9' Jovanovic 0-1, 27' Bulot 1-1, 40' Bulot 2-1
Standard:Kawashima, Goreux, Ciman, Tavares (46' Kanu), Opare, Buyens, Vainqueur, Bulot, Gonzalez (25' Ajdarevic), Van Damme, Biton (70' Cisse)
Anderlecht:Proto, Gillet (75' Bruno), Kouyate, Nuytinck, Deschacht (74' Juhasz), Jakovenko, Biglia, Kanu, Jovanovic (64'Wasilewski), De Sutter, Mbokani
Gelbe Karten: 16' Goreux, 17' Gonzalez, 22' Van Damme, 28' Proto, 33' Gillet, 38' Biglia, 68' Goreux
Rote Karten: Goreux (2x gelb)
Schiedsrichter: Alexandre Boucaut
Stadion: Stade Sclessin
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