"Die Hälfte denkt, dass es mit 10 Prozent weniger auch gehen wird"

INTERVIEWS Ein zufriedener Jan Vertonghen stand nach dem Spiel gegen Silkeborg Sporza Rede und Antwort, aber er zeigte sich auch kritisch. Nach der Pause sah der erfahrene Spieler nämlich, dass einiges schieflief. "Es ist unglaublich: Wir konnten keinen Ball mehr in die eigenen Reihen halten, konnten keinen Druck mehr entwickeln und ließen das Zentrum die ganze Zeit offen", sagte Vertonghen.

"Es tut wirklich gut. Wir wollten sehr gerne im Europapokal überwintern, ich auch. Finanziell gesehen hilft es dem Verein weiter, aber diese Erfahrung ist auch für die jungen Spieler sehr wichtig. Wenn man am Wochenende mal einen Rückschlag erlebt, dann kann man im Europapokal eventuell wieder Selbstvertrauen tanken. Auf jedem Gebiet ist diese Qualifikation hervorragend, auch für den belgischen Fußball.

Warum herrschte vor und nach der Pause einen Unterschied? "In der ersten Halbzeit spielten wir gut und hatten alles unter Kontrolle. Später kassierte Silkeborg dann die rote Karte. Das ist wirklich ein Phänomen im Fußball. Dann denkt die Hälfte, dass es auch mit 10 Prozent weniger gehen wird. Dann werden Aufgaben vergessen und man überlässt ihnen den Ball. Es ist unglaublich: Wir konnten keinen Ball mehr in die eigenen Reihen halten, konnten keinen Druck mehr entwickeln und ließen das Zentrum die ganze Zeit offen. Und sie haben auch Qualitäten, sicher auf diesem Feld. Sie bekamen dann vier gute ausgespielte Chancen in der zweiten Halbzeit. Das ist nicht gut."