Sylvester Agyei erzählt, warum sein Bruder Anderlecht verließ

MONTAG, 6 FEBRUAR 2023, 14:23 - RSCA Skater
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INTERVIEWS - 1B In einem ausführlichen Interview mit La Dernière Heure erzählt Sylvester Agyei, der Bruder und Manager von Enock, was seiner Meinung nach zwischen ihnen und Anderlecht schiefgelaufen ist. "Von allen Angeboten, sie wir erhalten hatten, was das von Anderlecht das Niedrigste."

Als Felice Mazzu im Juni 2022 nach Anderlecht kam, wurde schnell deutlich, dass er, genau wie bei Union, mit einem 3-5-2-System spielen würde. In so einem System ist jedoch nicht direkt Platz für einen Spielertyp wie Agyei, einem explosiven Flügelstürmer. Das sorgte prompt für Unsicherheit bei Agyei, der im Hinblick auf einen Durchbruch im A-Kader vor einer wichtigen Saison stand. Während der Vorbereitung musste er manchmal den kompletten rechten Flügel übernehmen und dadurch konnte er seine Stärken nicht direkt zum Ausdruck bringen.

Im vergangenen Jahr erhielt Agyei im Juni ein erstes Angebot von Anderlecht, um seinen Vertrag, der noch ein Jahr lief, zu verlängern. "Aber wir entschieden uns dafür, noch etwas zu warten und zu schauen, wie es sportlich laufen würde", erzählte sein Bruder Sylvester Agyei. "Vorher hatten wir noch ein Gespräch mit Kompany geführt und er fragte uns, ob Enock bleiben möchte. Wir hatten damals positiv darauf geantwortet."

Vertrag bei Westerlo

Da er noch nicht verlängert hatte, kam Agyei nicht für die A-Mannschaft zum Einsatz, sondern erhielt bei den RSCA Futures eine Chance. Im September kam Peter Verbeke dann erneut mit einem Angebot, mit demselben Gehalt wie im Juni und dem Versprechen, dass Enock in den A-Kader kommen würde, wenn er seinen Vertrag verlängern würde. "Verbeke sagte, dass es für einen 18-jährigen Spieler ein hohes Gehalt sei und dass ein Spieler bei Westerlo nicht soviel verdienen würde."

Aber laut Sylvester hatte Westerlo inzwischen angeklopft und dort konnte Enock angeblich mehr verdienen. "Von allen Angeboten, die wir erhalten hatten, war das von Anderlecht das Niedrigste", sagte Sylvester, der auch erklärte, dass Verbeke ihm das Angebot per E-Mail schicken wollte, aber dass er es nie erhalten hat.

500.000 Euro? Das stimmt nicht

Die Geschichte, dass Agyei 500.000 Euro pro Jahr verdienen wollte, wie das im Podcast Radio Radzinski behauptet worden war, stimmt Sylvester aber nicht. "Natürlich wollten wir, dass Enock gut bezahlt wird, aber wir waren nicht gierig", erklärte er. Laut Sylvester haben sie Anderlecht nie ein Gegenangebot gemacht, da sie schriftlich nie ein erstes Angebot von Anderlecht erhalten hatten.

Verschiedene Vereine haben sich seine Situation angeschaut und im November nahm auch Vincent Kompany erneut Kontakt mit Sylvester auf. Anfänglich befürchtete die Familie Agyei, dass dieser Schritt zu groß sein könnte, aber Kompany sprach sehr viel Vertrauen aus und deswegen unterschrieb Agyei am 31. Januar bei Burnley. Er wurde daraufhin an den KV Mechelen ausgeliehen, da Kompany und Sportdirektor Tim Matthys ein gutes Verhältnis zusammen haben.

Der Wunsch der Familie: Debüt bei Anderlecht

"Von Anderlecht oder Jesper Fredberg hatten wir nichts mehr gehört und deswegen sind wir gegangen", beschloss Sylvester. "In einer idealen Welt hätte Enock sein Debüt bei Anderlecht gefeiert. Das wollten wir als Familie auch. Hoffentlich war das eine Lektion für die neue Vereinsführung. Ansonsten werden noch weitere große Talente Neerpede verlassen."

Anderlecht erhielt im Endeffekt eine Ablösesumme von 350.000 Euro und hat noch Anrecht an einigen Bonuszahlungen sowie einen Prozentsatz bei einem Weiterverkauf.



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