Welche Sanktionen riskiert Humo jetzt?

DONNERSTAG, 23 FEBRUAR 2023, 14:52 - RSCA Skater
Anderlecht-Online No Image Found

ANDERE Jetzt wo Anderlecht Humo und den Journalisten Jan Hauspie anzeigen möchte, stellt sich die Frage, welchen Effekt das eigentlich haben kann. Anwalt Leo Neels erklärt in Het Laatste Nieuws, welche Strafen möglich wären. Er sieht dabei zwei Möglichkeiten.

Laut Verfassung sollten Presseverbrechen ebenso wie Morde vor einem Schwurgericht entschieden werden. In der Praxis kommt dies jedoch fast nie vor. Das ist seit dem Zweiten Weltkrieg nämlich erst dreimal passiert.

In der Praxis sieht Neels nun zwei mögliche Sanktionen.

1. Gegendarstellungsrecht

Humo kann gezwungen werden, ein Gegendarstellungsrecht zu veröffentlichen. Sowohl Anderlecht, als auch die im Artikel genannten Personen können dieses Recht geltend machen. Ein Gegendarstellungsanspruch darf die doppelte Zeichenzahl des Originalartikels umfassen. Das Medium muss das Gegendarstellungsrecht an derselben Stelle wie der Artikel, auf den es sich bezieht, und in derselben Schriftart veröffentlichen.

2. Schadensersatz

Wenn Anderlecht nachweisen kann, dass bestimmte Stellen in dem Artikel falsch sind und die Ehre sowie der gute Ruf dadurch beschädigt werden, kann das Gericht einen Schadensersatz fordern. Laut Neels läuft dies oft auf eine Veröffentlichung des Urteils in der Zeitschrift hinaus, die den Artikel veröffentlicht hat.

Darüber hinaus kann das Gericht feststellen, dass der betreffende Artikel in anderen Medien viel Aufmerksamkeit erhalten hat (was in diesem Fall eindeutig der Fall war). Dann kann man auch gezwungen sein, das Urteil in diesen Medien zu veröffentlichen. Dort muss Humo dann Werbeflächen kaufen. "Das kann eine beträchtliche Form der Entschädigung sein", sagt Neels.

Korrekte Arbeitsweise beweisen

Neels weist darauf hin, dass bei einer Haftungsbeurteilung nicht nur die Richtigkeit des Sachverhalts eine Rolle spielt. "Meinungen müssen auch eine ausreichende Tatsachengrundlage haben", sagt er. Neels weist auch darauf hin, dass der Richter prüfen wird, wie der Journalist vorgegangen ist. Hat er die Prinzipien befolgt, die ein Journalist anwenden sollte? "Haben Sie eine zweite unabhängige Quelle konsultiert, haben Sie schwerwiegende Anschuldigungen widerlegt? Das alles kann zu einer möglichen Verurteilung beitragen", erklärt Neels.



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