Vertonghen: "Haben nicht aus unseren Fehlern gelernt"

INTERVIEWS 120 Minuten lang war er ein Fels in der Brandung, der Kapitän, der verhinderte, dass das Schiff kenterte. Aber im Elfmeterschießen wurde sein Elfmeter von AZ-Torwart Ryan pariert. "Dieser Wettbewerb hätte unsere Saison etwas retten können. Deswegen tut dieses Ausscheiden nun zusätzlich weh."

"Nach einer Minute lief schon sehr viel schief", begann Vertonghen sein Interview bei Sporza nach dem Spiel. "Wenn man mit einem 2-0-Vorsprung nach hier kommt, hat man einen tollen Bonus. Dann ist es ärgerlich, wenn man dann so schnell in Rückstand gerät. Wir hatten vorab gesagt, dass wir die ersten zwanzig bis dreißig Minuten überstehen mussten. Aber das klappte nicht."

Anderlecht hätte jedoch wissen sollen, dass AZ so schnell beginnen würde. Dennoch machten sie einen Defensivfehler nach dem anderen. "Stimmt. Ich weiß nicht, was bei dem Elfmeter genau passiert ist. Was das zweite Tor betrifft, so waren wir bereits gewarnt. Auf diese Weise hatten wir am Sonntag in Genk schon zwei oder drei kassiert. Und jetzt wieder. Aus Fehlern sollte man lernen, aber das haben wir nicht getan."

Wie kommt das? "Wir sind nicht Real Madrid. Wir spielten gegen einen guten Gegner und wurden auf verschiedenen Gebieten übertrumpft. Wir haben eine gute Europapokalsaison gespielt und wollten diese nun zusätzlichen Glanz geben. Im Heimspiel haben wir das getan, aber heute absolut nicht."

Anderlecht konnte selbst kaum vor dem Tor von AZ auftauchen. "Wir haben es vielleicht zweimal geschafft, unter ihrem Druck einen Spielaufbau zu schaffen. Dann haben wir uns für ein direkteres Spiel Richtung Amuzu und Slimani entschieden, aber auch das klappte nicht. Es war in der Offensive einfach nicht gut."

"Ich fühle mich wiklich sehr schlecht", sagte Vertonghen. "Die Saison war vor der Winterpause schon schwierig genug. Wenn man sieht, wo wir damals standen und dann damit vergleicht, wo wir vor zwei Stunden standen, dann hätten wir dafür unterschrieben. Dieser Wettbewerb konnte unsere Saison retten und dadurch tut dieses Ausscheiden nun zusätzlich weh."