Fredberg: "Auswertung ist gemacht, jetzt ist es Zeit zu handeln"

DONNERSTAG, 27 APRIL 2023, 14:18 - RSCA Skater
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INTERVIEWS In einem ca. zwölfminütigen Video-Interview auf der Vereinswebseite spricht CEO Sports Jesper Fredberg zu den Anderlecht-Fans. Er macht eine Analyse der vergangenen Monate und blickt bereits in die Zukunft. Anderlecht-Online hat das komplette Gespräch mitgeschrieben. Hier kann man den ersten Teil lesen.

"Wenn ich auf die Saison zurückblicke, dann ist das weit von dem entfernt, was wir sehen möchten. Ich denke, dass das für jeden in und außerhalb dieses Vereins ein guter Wake-Up-Call ist."

"Eine Sache der Qualität, das sollte man sagen dürfen"

"Die Fußballwelt hat sich verändert und die Gegner auch. Um dorthin zurückzukehren, wo Anderlecht unserer Meinung nach stehen sollte, müssen wir jetzt handeln. Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen. Kurz und bündig: Das ist absolut nicht das, was wir von dieser Saison erwartet und uns davon erhofft hatten."

"Wenn man Elfter wird, dann ist das auch eine Sache der Qualität und das sollte man auch erwähnen dürfen. Es gibt Dinge, in denen wir nicht gut genug sind. Das gilt für die Spieler - wir haben nicht die Leistung gebracht, wie wir uns erhofft hatten -, aber auch für den sportlichen Stab und den sozialen Rahmen. Diese Rahmenbedingungen müssen ebenfalls dafür sorgen, dass die Spieler die bestmögliche Leistung erbringen können." 

"Es ist also einerseits ein Mangel an Qualität vorhanden, aber auch ein großer Mangel an Regelmäßigkeit. Wenn man sich anschaut, wie die Saison verlaufen ist, denke ich, dass die Spieler alles gegeben haben. Das ist wichtig zu sagen. Seit wir zum Verein gekommen sind, haben wir extrem hohe Anforderungen an sie gestellt. Wir haben sie wirklich gepusht. In manchen Spielen haben sie sogar überdurchschnittliche Leistungen gezeigt. So haben sie uns eine tolle Europapokal-Saison beschert."

"Spieler auswerten und ein ehrliches Feedback geben"

Für Fredberg war der vergangene Monat ein Spiegelbild der Saison. "In Europa haben wir tolle Dinge gezeigt, aber in der Meisterschaft haben wir manchmal Leistungen gesehen, bei denen wir uns gefragt haben, ob das wirklich dieselbe Mannschaft war. Das ist auch wichtig zu bewerten. Auf welche Spieler können wir in Zukunft noch bauen?"

"Als wir den Spielstil eingeführt haben, wäre es nicht fair von uns gewesen, nach drei oder vier Wochen bestimmten Spielern zu sagen, dass sie nicht gut genug sind und anderen wiederum zu sagen, dass sie es wohl sind. Es handelt sich nämlich um junge Leute. Ich denke, dass wir auch in dieser Saison zu den zehn Vereinen in Europa gehörten, die die meisten Jungspieler aufstellten. Wenn man mit jungen Spielern spielt, sind Höhen und Tiefen an der Tagesordnung. Da ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, sie ehrlich einzuschätzen. Und ihnen auch ein konstruktives Feedback zu geben, das sie gebrauchen können. Auch wenn wir zu dem Entschluss kommen, dass es für beide Seiten besser ist, die Zusammenarbeit zu beenden."

"Für mich sind wir jetzt an diesem Punkt. Im Januar war es wichtig, es so zu machen, wie wir es getan haben. Jetzt werden wir die nötige Zeit bekommen, um alles zu bewerten und den wichtigen Input zu bekommen. Jetzt müssen wir Entscheidungen treffen und sie umzusetzen." Das werde ich in den kommenden Wochen und Monaten tun. Jetzt müssen wir Entscheidungen treffen. Wir haben keine Zeit mehr zu warten. Wir haben alle Antworten, die wir brauchen und wir werden entsprechend handeln."

"Die Qualität der Mannschaft ist zu niedrig"

"Objektiv gesehen haben wir im Moment keine Mannschaft, von der wir glauben, dass sie in der Lage ist, um die Spitzenpositionen kämpfen zu können. Ich denke, dass es ehrlich ist, das zu sagen. Ich sage das nicht, um jemanden niederzumachen. Es gibt keinen einzelnen Spieler, der die Schuld dafür trägt. Es ist eine Kombination aller Elemente, die ich eben erwähnt habe."

"Aber die Qualität unserer Mannschaft ist zu gering. Das bedeutet, dass wir mehr Qualität in die Mannschaft bringen müssen. Nicht nur, um die Leistungen und die Ergebnisse zu verbessern, sondern auch, um die anderen Teamkollegen besser zu machen. Dafür wollen wir die richtigen Spieler verpflichten, die auch dafür sorgen können, dass die aktuellen Spieler besser werden."

"Da wir nun einen klaren Spielstil haben, macht es das für unsere Scouts leichter, das zu finden, was wir brauchen. Welche Qualitäten sind wichtig? Ich glaube, es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir offensiv nicht so aufgetreten sind, wie wir es von einer Mannschaft wie Anderlecht erwarten."

"Neuzugänge müssen eine Wirkung zeigen"

"Die Sommer-Transferperiode wird also wichtig für uns. Dann wird es darum gehen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen, insbesondere in unserer Situation. Wenn wir Spieler verpflichten, dann werden es Spieler sein, an die wir glauben. Wir werden nicht einfach nur viele Spieler holen und dann hoffen, dass zwei oder drei ein Erfolg werden. Wenn wir Spieler nach Anderlecht holen, müssen sie definitiv Wirkung zeigen."

"Wir haben eine Akademie mit jungen Spielern, die uns helfen können. Wir müssen uns also gezielt Positionen anschauen. Haben wir jemanden aus der Akademie, der nachkommt und eine bestimmte Position übernehmen kann? Nur wenn wir das nicht haben, werden wir einen Spieler verpflichten. Und dann achten wir darauf, dass wir etwas für unser Geld bekommen und dass es jemand ist, der zu unserer Spielweise passt."

Quelle: © Eigene Quelle



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