Riemer: "Der Druck, den wir spüren, ist ein positiver Druck"

MITTWOCH, 24 APRIL 2024, 10:18 - RSCA Skater
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INTERVIEWS Die Entscheidung in der Meisterschaft steht kurz bevor und dadurch steigt auch der Druck auf die Spieler und die Trainer. So ließ Brian Riemer nach dem Spiel gegen Racing Genk seinem Unmut über die Spielleitung freien Lauf. Er klagt jedoch nicht über den Druck und hat auch seine Gewohnheiten, um den Stress zu reduzieren.

"Über die Situation selbst möchte ich nichts mehr sagen, denn ich habe schon eine Warnung erhalten", antwortete Riemer auf seiner Pressekonferenz, als man ihn auf seine Aussagen vom vergangenen Samstag ansprach. "Wir hatten ein Spiel verloren, das wir gerne gewonnen hätten oder hätten gerne mindestens unentschieden gespielt. In dieser Phase der Meisterschaft möchte jeder, die Presse und die Fans, Emotionen und Stress sehen und das ist nun bei allen Spielen vorhanden."


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"Es ist nicht schön, in den letzten Minuten einen Gegentreffer zu kassieren. Wir wissen, dass wir nicht unser bestes Spiel bestritten haben. Wir hatten gehofft, dass wir einen Punkt holen konnten, aber dieser wurde uns dann genommen. Das freut einem natürlich nicht. Wir mögen alle Emotionen im Fußball. Manchmal sind das gute Emotionen und manchmal schlechte."

Ein Journalist wollte von Riemer wissen, ob er seine Aussagen über den Schiedsrichter eine Stunde danach bereut hatte. "Bereut würde ich nicht sagen... Ich denke nicht, dass ich respektlos war. Das war nämlich niemals mein Ziel. Manchmal sehen sie die Dinge anders und das müssen wir akzeptieren."

"Einige Stunden pro Tag etwas ganz anderes machen"

Die Vereine müssen viele Spiele bestreiten. Wie schwierig ist es, sich für eine Weile auf etwas anderes zu konzentrieren? "Ganz ehrlich? Das ist schwierig", sagte Riemer. "Besonders jetzt, wo die Spiele schnell hintereinander folgen. Man muss das vorherige Spiel analysieren und das nächste vorbereiten. Man versucht, es eine Weile loszulassen, aber ein Tag hat nur 24 Stunden. Es ist also nicht so einfach."

Wie entspannt sich Riemer? "Ich bin hier alleine. Ich versuche, nicht zu spät nach Hause zu kommen, damit ich noch ein paar Stunden Zeit habe, in denen ich etwas anderes tun kann. Zum Beispiel kochen oder einen Film schauen. Aber ich versuche, jeden Tag ein paar Stunden zu haben, in denen ich etwas ganz anderes mache. Es ist gut, manchmal etwas Abstand zu haben, denn das macht den Kopf frei."

"Dieser Druck gibt uns Energie"

Riemer und seine Mitarbeiter versuchen dafür zu sorgen, dass auch die Spieler den nötigen Freiraum bekommen, um den Kopf frisch zu halten. "Im Verein investieren wir viel Zeit mit der Planung, sowohl für die Spieler, als auch für das Personal. So wollen wir dafür sorgen, dass sich jeder in einer guten Verfassung befindet, um Leistung zeigen zu können. Manchmal gilt 'less is more'. Eigentlich müssten wir uns jetzt in einer guten Position befinden."

"Druck gehört auch zum Fußball dazu. Wenn man um die oberen Plätze spielt, dann ist das ein schöner Druck. In den anderen Play-Off-Gruppen ist der Druck anders, aber auch das, was es zu gewinnen gibt. Für uns ist das ein positiver Druck und zwar ein Druck, der uns Energie gibt."