Verschueren: "Geld aus Katar? Davon kann derzeit keine Rede sein"
DIENSTAG, 11 NOVEMBER 2025, 23:53 - RSCA Skater
INTERVIEWS Nach einigen Jahren der Abwesenheit ist er wieder zurückgekehrt. Michael Verschueren (55), Sohn der Vereinsikone Michel und ein Mann, der violettes Blut besitzt, ist der neue Präsident des RSC Anderlecht. An seinem ersten Arbeitstag machte er deutlich, dass er anders vorgehen möchte als sein Vorgänger.
"Ich bin froh, wieder zurück zu sein", sagte er sichtlich enthusiastisch. "Jeder weiß, dass ich ein echter Anderlechter bin. Ich möchte erneut im Dienste des Vereins arbeiten."
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Weiter lesen Verschueren sieht sich selbst aber nicht als einen Präsidenten, der jeden Tag im Verein Entscheidungen trifft. "Ob man das jetzt zeremoniell, protokollär oder nicht-ausführend nennt, das macht keinen Unterschied", sagte er. "Schauen Sie sich die großen europäischen Vereine an: ihre Präsidenten befinden sich nicht konstant in einer Managementrolle. Wir haben es hier eine Weile mit einem Präsidenten versucht, der fast alles selbst entschieden hatte. Ich glaube nicht, dass das die richtige Arbeitsweise ist."
CEO Kenneth Bornauw wird sich um die tägliche Führung kümmern, während sich Verschueren auf die Strategie und sein internationales Netzwerk fokussieren möchte. "Ich bleibe bei der ECA (European Club Association) aktiv und werde meine Kontakte zum Wohle des RSC Anderlecht nutzen."
Gerüchte über ausländische Investoren dementierte er jedoch. "Dass bald Geld aus Katar kommen soll, stimmt absolut nicht", betonte er. "Wir werden zuerst mal in Ruhe analysieren, wo der Verein aktuell steht. Kenneth wird die täglichen Entscheidungen treffen und ich werde ihn im Hintergrund unterstützen."
Seine Rückkehr fällt mit dem Weggang von Wouter Vandenhaute zusammen, der seine Anteile verkaufen wird. "Diese Neuigkeit überraschte mich", gab Verschueren zu. "Aber ich verstehe seine Entscheidung und möchte ihn für seinen Einsatz in den vergangenen fünf Jahren danken."
Ambition: Zurück nach Europa
Der neue Präsident schaut ambitioniert in die Zukunft. "Unsere größte Herausforderung ist es, sportlich wieder Erfolge zu feiern. Anderlecht muss in Belgien wieder an die Spitze zurückkehren und am Europapokal teilnehmen."
Laut Verschueren sind die Grundlagen vorhanden. "Wir haben die besten Fans, treue Sponsoren und Brüssel als einzigartigen Talentpool. Jetzt müssen wir für Stabilität sorgen und eine Politik betreiben, die nicht nur kurzfristig wirkt."
Eine schnelle Rückkehr von Romelu Lukaku schließt er jedoch aus. "Romelu ist ein Freund und ich habe gestern noch mit ihm gesprochen, aber er hat noch einen Vertrag in Neapel. Ein Comeback bei Anderlecht, in welcher Rolle auch immer, ist vorläufig nicht möglich."
Für das Topspiel gegen Club Brügge hatte er nur eine Bedingung: "Ich erwartete nicht nur einen Sieg, sondern vor allem Kampfgeist. Am Ende des Spiels sollten alle Spieler aufgrund von Erschöpfung auf ihren Knien sitzen."