ANDERE Am zweiten Weihnachtstag endet für Nathan De Cat das Jahr, in dem sein echter Durchbruch begann: im Lotto Park. Ein Ort mit symbolischem Wert, denn 2025 war das Jahr, in dem sich das junge Talent von Anderlecht – gerade einmal 17 Jahre alt – vom vielversprechenden Nachwuchsspieler zum Publikumsliebling entwickelte. Von seiner Feuertaufe im Europapokal gegen José Mourinho bis hin zur Signierstunde auf dem Grand Place: ein Rückblick mit sieben Schlüsselmomenten aus dem Jahr von De Cat.
Europapokaldebüt gegen Mourinho
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Nach einer torlosen 3-0-Niederlage im Hinspiel stand im Rückspiel nur wenig auf dem Spiel. Bei einem Zwischenstand von 2-2 beschloss Trainer David Hubert, zehn Minuten vor Schluss De Cat für Luis Vázquez einzuwechseln. Das war eine Belohnung für seine starken Leistungen bei den RSCA Futures und der Startschuss einer Entwicklung, die sich rasend schnell vollziehen sollte.
Erster Treffer mit einer Botschaft
In der Vorbereitung auf das Pokalfinale gegen Club Brügge musste Anderlecht in den Champions' Play-Offs auswärts gegen Antwerp spielen. Dort bekam De Cat erneut eine Chance von Besnik Hasi. Er brauchte nicht viele Minuten, um sich zu zeigen: Kurz nach seiner Einwechslung erzielte er seinen ersten Treffer für die A-Mannschaft.
Sein Torjubel sprach Bände: Er lief zur Tribüne, speziell für seine Freundin Sarah Duranville, die Schwester von Dortmund-Spieler Julien Duranville. "Sie neckt mich oft damit, dass sie öfter trifft als ich", scherzte De Cat im Nachhinein. "Nun habe ich ihr bewiesen, dass ich es auch kann. Dieser Treffer war für sie."
Ein beeindruckender erster Stammplatz
"Der Astridpark genießt von den Qualitäten von De Cat", schrieb eine Zeitung nach dem ersten Spieltag der Jupiler Pro League Ende Juli. Anderlecht gewann mit 5-2 gegen Westerlo, nicht zuletzt dank zweier Treffer von Thorgan Hazard, aber vor allem eine blonder Teenager stand damals im Mittelpunkt.
Mit seinem lässigen Stil – Socken halb runtergezogen, Haare offen im Wind – verband De Cat Jugendlichkeit mit einer auffallenden Reife in seinem Spiel. Er spielte mutig, mit Übersicht und Ruhe, als würde er schon seit Jahren dabei sein. Seine Aussage nach dem Spiel blieb haften: "Bei Anderlecht muss die Meisterschaft immer das Ziel sein." Der Ton wurde später etwas vorsichtiger, aber die Ambitionen blieben.
Eine harte Lektion im Europapokalspiel in Schweden
Unbeabsichtigt spielte De Cat eine Rolle in eines schmerzhaften europäischen Kapitels für Anderlecht. Nach einem knappen 1-0-Sieg in Brüssel reiste Anderlecht nach Göteborg zum Rückspiel gegen BK Häcken in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League.
De Cat begann auf der Bank und kam in der zweiten Halbzeit ins Spiel. Es stand 1-1 und die Qualifikation war in greifbarer Nähe, bis tief in die Nachspielzeit. De Cat kam bei einer Aktion zu spät und Häcken bekam einen Elfmeter und erzwang die Verlängerung. Schließlich kam der schwedische Verein im Elfmeterschießen weiter.
Trainer Hasi nahm seinen jungen Spieler sofort in Schutz, aber das war die erste echte Narbe in De Cats Karriere. Eine schmerzhafte, aber eine lehrreiche Erfahrung.
Ein sehenswerter Treffer in Stayen
Wie viele Top-Talente ist Nathan De Cat auch selbstkritisch. "Ich muss öfter in den Sechzehner kommen und entscheidender werden", gab er zu. Dass er über eine hervorragende Schusstechnik verfügt, bewies er am 19. Oktober im Spiel gegen STVV. Aus großer Entfernung feuerte er einen tollen Volleyschuss ab: Der Ball schlug präzise in den Winkel ein. Sein erstes Saisontor in der Meisterschaft war sofort eines der Höhepunkte.
Erste individuelle Auszeichnung
Anfang Dezember durfte De Cat, umringt von seinen Eltern Jens und Annelies sowie seiner Schwester Charlotte, seine erste große individuelle Auszeichnung entgegennehmen. Er wurde zum besten Debütanten der Jupiler Pro League gekürt und erhielt den Dominique D'Onofrio-Preis, der von Emile Mpenza überreicht wurde.
"Jeder sagt, es geht schnell, aber ich habe immer Vertrauen in mich gehabt", erklärte er, während er auch noch mitten in seinen Prüfungen steckte. "Diese Preise sind eine Bestätigung und sicherlich kein Endpunkt." Mit der Gala des Goldenen Schuhs im Januar winkt möglicherweise noch mehr Anerkennung.
Unterschriften und Selfies auf dem Grand Place
Kurz vor den Feiertagen zog De Cat zusammen mit Mihajlo Cvetkovic auf den Grand Place von Brüssel zu einer Signierstunde im Pop-up-Store von Anderlecht. Mehr als dreiviertel Stunde zuvor stand bereits eine lange Schlange vor dem Shop.
Über eine Stunde lang signierte De Cat Trikots, Bälle und Poster und posierte geduldig für Selfies. Laut dem Fanshop ist das Trikot mit der Rückennummer 74 derzeit das beliebteste. Ein deutliches Zeichen für seinen schnell gewachsenen Status bei den Fans.
2025 ließ keinen Zweifel offen: Das war das Jahr von Nathan De Cat. Heute Abend folgt der letzte Akt, auf vertrautem Boden im Lotto Park gegen Charleroi.
Quelle: © Eigene Quelle
