"Marcin ist nicht unfair, sondern eher hart"

Heute Abend bestreitet Polen das zweite Spiel bei der EM. Auch gegen Russland wird Pawel Wasilewski anwesend sein, um seinen Bruder zu unterstützen. "Bei jedem Länderspiel von Polen sitze ich in der Tribüne und trage sein Shirt."


Het Nieuwblad führte mit Wasilewski's Bruder ein Interview über den Anderlecht-Spieler. "Marcin ist mein großes Vorbild", sagt Pawel. "Er bestreitet diese EM für unsere Mutter, die vor elf Jahren an Krebs starb."

"Wir waren damals nicht sehr reich. Wir hatten nicht mal ein Auto, aber sie hat alles für unsere Karriere getan. Als sie starb dachte ich, dass Marcin vom falschen Weg abkommen würde, aber der Fußball hat ihn gerettet. Und schauen Sie wie gut er jetzt spielt."

"Er ist besser als vor seinem Beinbruch"

Wenn Marcin mit der polnischen Elf spielt, ist Pawel immer dabei, aber ein Spiel von Anderlecht hat er noch nicht besucht. "Das ist, weil ich am Wochenende selber Fußball spiele", erklärt er. "Ich würde gerne öfter nach Belgien kommen, denn Marcin's Sohn Oskar ist mein Patenkind. Ja, er spielte bei der Jugend von Anderlecht, aber inzwischen hat Oskar aufgehört."

Einmal kam Pawal doch nach Brüssel: nach Marcins Beinbruch. "Als ich ankam, war Marcin im Schockzustand. Er nahm Schmerzmittel, aber als er mich sah, hatte er Tränen in den Augen. Ich bin einfach nur froh, dass Marcin wieder auf dem Topniveau spielen kann. Das ist bereits ein Wunder und er ist jetzt sogar noch besser als vor seinem Beinbruch."

"Belgische Presse übertreibt mit den Ellenbogenschlägen"

Es ist deutlich, dass Pawel seinen Bruder sehr bewundert. Dass Marcin in Belgien als unfairer Spieler tituliert wird, traf ihm auch. "Hört endlich damit auf. Mein Bruder ist ein großer Fan von Ringkämpfen , aber auf dem Feld ist er kein unfairer Spieler", sagte Pawel.

"Die belgische Presse übertreibt auch immer mit diesen Ellenbogenschlägen. Mein Bruder würde niemanden bewusst verletzen. Ich nenne ihn lieber einen harten Verteidiger und das wird er auch bei der EM zum Ausdruck bringen."