"Zur Not müssen wir unsere eigenen Fans erziehen"

MITTWOCH, 10 JUNI 2020, 14:28 - RSCA Skater
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INTERVIEWS - ANDERE In Folge des Todes von Georges Floyd erklärte Anderlecht-CEO Karel Van Eetvelt, dass sein Verein im Kampf gegen Rassismus Initiative ergreifen möchte. "Eigentlich finde ich es sogar wichtiger, daran zu arbeiten, als an sportlichen Dingen", sagte Van Eetvelt.

"Ich habe gemerkt, auch im Sport, dass wir noch immer nicht gelernt haben, dass einige Milliarden Menschen auf der Erde leben und dass die, trotz anderer Hintergründe und Kulturen, alle gleich sind", erklärte Van Eetvelt in der Sendung 'De Tribune' auf Radio 1.

"Wenn ich an Jesse Owens und Mexico '68 denke, dann sehe ich relativ wenig Fortschritte. Schauen Sie nur auf die aktuellen Geschehnisse, auch auf Fußballfeldern und in den Stadien. Ich hatte heute noch mit Vincent (Kompany) darüber gesprochen. Was er sogar schon alles über die vergangenen Monate erzählen konnte... Eigentlich müssen wir uns alle schämen, dass das hier noch existiert."

"Die eigenen Fans erziehen und informieren"

"Eigentlich finde ich es sogar wichtiger, daran zu arbeiten, als an sportlichen Dingen", erklärte Van Eetvelt. Und deswegen möchte er auch etwas unternehmen. "Jede Person, der mit dem RSC Anderlecht verbunden ist, müssen wir auch ein Stück weit erziehen, wenn das notwendig sein sollte." 

"Gesänge, die einen oder mehrere rassistische Bezüge haben, sind absolut tabu. Ich verstehe, dass manche Menschen anders darüber denken oder manche Dinge nicht als rassistisch oder beleidigend wahrnehmen, aber dann müssen wir als Verein unsere eigenen Fans erziehen und informieren. Wir müssen ihnen klar machen, was in einem Stadion geht und was nicht."

"Man muss in Vielfalt investieren, wenn man sich entwickeln möchte"

Van Eetvelt weiß, dass Vielfalt im Fußball ein Problem ist. "Die Spitze des Fußballs wird von einer weißen Männerwelt repräsentiert. Wenn man sich als Sport und als Verein weiterentwickeln möchte, dann muss man in Vielfalt investieren. Dann macht man auch viel schneller Fortschritte. Dann spreche ich über Gendervielfalt, aber auch über kulturelle Vielfalt."

Trotz der guten Absichten werden die Aktionen wohl noch nicht morgen starten. "Ich möchte Anstrengungen unternehmen, aber ich habe momentan keinen Masterplan dafür", beschloss Van Eetvelt.



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