"Ich sehe Kompany als Freund, nicht als Trainer"

INTERVIEWS Jean De Bock nimmt morgen nach 36 Jahren Abschied vom RSC Anderlecht. Er wird bald 70 Jahre alt und es ist jetzt höchste Zeit für ihn, auf Urlaub zu fahren und das Leben zu genießen. Aber zuerst möchten wir noch einige Erinnerungen mit euch teilen.

36 Jahre, das ist eine lange Zeit und in dieser Zeit hat De Bock viele Spieler beim RSC Anderlecht gesehen. Romelu Lukaku holte er von der Schule ab und er sah Dries Mertens und Youri Tielemans in der Akademie. Und Vincent Kompany? Das ist für Jean ein Freund und das wird er auch immer bleiben.

Romelu Lukaku

Jean ging den damals 16-jährigen Lukaku von der Schule abholen. "Ich fuhr damals mit einem kleinen Polo und Romelu hatte damals schon eine beeindruckende Statur. Er saß in meinem Auto mit seinen Knien unter dem Kinn, aber er hat sich nie darüber beklagt. Wir haben auch noch oft darüber gelacht, er ist ein guter Junge."

Vincent Kompany

Kompany und Jean kennen sich jetzt schon seit 23 Jahren. "Unser Verhältnis ist hervorragend, ich mag ihn wirklich sehr. Seine Türe steht immer offen und er ist da, wenn ich ihn nötig habe. Er legt die Messlatte natürlich sehr hoch und fordert auch viel. Er möchte, dass seine Spieler jeden Tag begreifen, dass Anderlecht an die Spitze gehört. Aber für mich wird er immer ein Freund bleiben."

Der Zeugwart wird im Juni 70 Jahre alt und es ist dadurch Zeit, Abschied zu nehmen. "Ich habe bei der Jugend die größten Talente gesehen und das war wirklich eine tolle Zeit. Und bei der A-Mannschaft war dann alles noch viel größer. Und in den vergangenen Jahren ist alles noch besser geworden. Es wird auch immer mehr Material benutzt. Und ich werde ehrlich gesagt auch nicht jünger."

"Es ist jetzt an der Zeit, an meine Frau und die Familie zu denken. Sie haben viel zu oft auf mich verzichten müssen. Aber jetzt bin ich freier Mann und meine Frau darf jetzt so oft Urlaub buchen, wie sie möchte. Aber bevor es soweit ist, steht noch das Spiel gegen den FC Antwerp auf dem Programm. Ich hoffe wirklich, dass wir dieses Spiel gewinnen werden."