Van Driessche: "Erste gelbe Karte war für den Schlag"

INTERVIEWS Auffällig: Schiedsrichter Bram Van Driessche sprach am Abend über einige bemerkenswerte Situationen aus dem gestrigen Spiel zwischen Genk und Anderlecht. Er sprach unter anderem über die gelben Karten für Bonsu Baah und über den Zwischenfall mit Jan Vertonghen am Ende der Partie.

Meistens ist es einer der Schiedsrichterchefs, der eine Erklärung abgibt, heute waren es sogar zwei Schiedsrichter, die bei Dave Peters im Sessel Platz nahmen. Zusammen sprachen sie über einige bemerkenswerte Tatsachen. Die Schiedsrichter erzählen, warum sie bestimmte Entscheidungen getroffen haben. Sehr aufschlussreich.

Über die erste gelbe Karte für Baah

Viele waren der Meinung, dass Van Driessche kein gutes Fingerspitzengefühl gezeigt hatte, weil er Baah so schnell eine gelbe Karte zeigte, weil er Vertonghen den Ball nicht geben wollte. Das stimmt nicht, sagte der Schiedsrichter.

"Was niemand weiß, ist, dass ich Bonsu Baah wegen einer rücksichtslosen Bewegung mit dem Arm in das Gesicht von Theo Leoni eine gelbe Karte gegeben habe", sagte der Schiedsrichter. "Daraufhin entstand eine Konfrontation, die von Jan Vertonghen provoziert wurde. Auch das habe ich mit einer gelben Karte bestraft, weil ich ein solches Verhalten auf einem Fußballplatz nicht akzeptiere. Ob am Anfang oder am Ende, das macht keinen Unterschied. Laut den Richtlinien kann ich nichts anderes machen, als ihm gelb zu geben."

"Ich habe beiden Spielern auch erklärt, warum sie eine gelbe Karte erhalten haben. Aber das kann manchmal im Eifer des Gefechtes verloren gehen."

Über die zweite gelbe Karte für Baah

Etwas später erhielt Baah eine zweite gelbe Karte. "Ich stand in der Nähe und konnte es gut sehen. Der Spieler kommt zu spät und trifft seinen Gegenspieler zweimal. Vor allem der Kontakt mit seinem linken Fuß war rücksichtslos, da er mit den Stollen den Fuß des Gegners trifft."

"Das war einfach eine gelbe Karte. Ob es nun die erste oder die zweite war. Das ist sehr ärgerlich, aber da muss der Schiedsrichter durchgreifen. Eine zweite gelbe Karte war gerechtfertigt."

"Wenn es später im Spiel passiert wäre, hätte es jeder als logische gelbe Karte empfunden. Jetzt wird darüber diskutiert, weil es kurz hintereinander geschah."

Auseinandersetzung zwischen Vertonghen und Cuesta

"Auch hier stand ich in der Nähe, aber konnte die Konfrontation trotzdem nicht verhindern", sagte Boterberg. "Der Linienrichter gab einen Einwurf. Vertonghen reagierte darauf und Cuesta möchte Vertonghen stoppen, um eine Konfrontation zu verhindern. Es kam zu keinem Schlag oder so."

"Für mich waren Arteaga und Vázquez die Auslöser dieses Vorfalls. Ich habe sie deswegen mit einer gelben Karte bestraft."

Über die vermeintliche Entschuldigung

Nach dem Spiel behauptete jemand von Racing Genk, dass Schiedsrichter Van Driessche gesagt haben soll, dass er Schuld an Baahs roter Karte sei. "Das ist nicht richtig", sagte Van Driessche. "Das möchte ich betonen. Ich habe Genk-Trainer Wouter Vrancken, der nach dem Spiel auf das Spielfeld gelaufen war, in die Kabine geführt. Daraufhin schauten wir uns gemeinsam die Bilder an."

"Ich habe ihm erklärt, warum ich die erste und die zweite gelbe Karte gegeben habe. Wouter war sehr korrekt. Er hatte eine andere Meinung und das ist sein gutes Recht. Ich habe ihm gesagt, dass ich immer noch hinter meinen Entscheidungen stehe. Das tue ich auch heute noch und beim nächsten Mal werde ich einfach das Gleiche tun."

"Dass ich mich entschuldigt oder gesagt haben soll, dass ich die rote Karte nicht hätte geben dürfen, ist nicht wahr", beschloss Van Driessche.

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