ANDERE Er war der Albtraum vieler Verteidiger in Belgien: stark, explosiv und tödlich im Strafraum. Dieumerci Mbokani entwickelte sich bei RSC Anderlecht zu einem Phänomen, mit zwei aufeinanderfolgenden Torschützenkönigstiteln und einer unvergleichlichen Kombination aus Kraft und Technik. Aber wo ist der kongolesische Stürmer seit seinen glorreichen Jahren in Brüssel geblieben?
Die Anfangsjahre Dieumerci Mbokani begann seine Karriere in Kongo und spielte unter anderem bei TP Mazembe. Anderlecht holte ihn nach Belgien, wo er sein Talent unter Beweis stellte. Doch er verließ den Verein plötzlich und unerwartet für Standard Lüttich. Manche sagen, weil das Trainerteam nicht genug an ihn glaubte, andere führen es auf disziplinarische Gründe zurück. So ist bekannt, dass er einmal beinahe seine Wohnung in Brand setzte, weil er im Wohnzimmer grillte. Nach Standard folgten noch Monaco und Wolfsburg, bevor er erneut bei den Lila-Weißen glänzte.
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Weiter lesen Eine wechselhafte internationale Karriere Nach seinen Spitzenjahren bei Anderlecht wechselte Mbokani 2013 zu Dynamo Kiew. Sportlich lief es dort durchaus gut – er wurde ukrainischer Meister und spielte regelmäßig in der Champions League – doch es wurde keine langfristige Verbindung. Über Leihstationen bei Norwich und Hull City landete er 2017 zurück in Belgien, diesmal bei Antwerp FC. Bei The Great Old fand er erneut seine Torjägerinstinkte. In seinen ersten beiden Spielzeiten traf er regelmäßig, wurde erneut Torschützenkönig der Jupiler Pro League und entwickelte sich zum Führungsspieler der Mannschaft. Und ja, auch gegen Anderlecht erzielte er regelmäßig Tore.
Immer auf der Suche nach neuen Abenteuern Nach seiner Zeit bei Antwerp (bis 2021) begann das nomadische Kapitel seiner Karriere. Zuerst Kuwait SC (wo er kaum spielte), dann Beveren in der zweiten belgischen Liga (2022) und schließlich Noah in Armenien (2023). An all diesen Orten zeigte er seine Klasse – wenn auch nur in kurzen Phasen. Danach scheint das Kapitel als aktiver Fußballer beendet zu sein, auch wenn Mbokani nie offiziell seinen Rücktritt verkündet hat.
Privat und Zukunft? Mbokani scheint seine Freizeit zu genießen. Er hat vier Söhne, von denen einer aktiv im Jugendfußball spielt. Über eine mögliche Trainerkarriere ist wenig Konkretes bekannt, doch er könnte sich in Zukunft vorstellen, etwas für den kongolesischen Fußball zu tun. Was Insider bestätigen: Trotz seines Rufs als Enfant terrible ist Mbokani abseits des Platzes eher ruhig, höflich und familienorientiert. Mbokani hatte zwar seine Eigenheiten und sorgte gelegentlich für Kopfschmerzen, doch als Stürmer war er einer der besten, die Anderlecht im modernen Zeitalter je hatte. Eine Mischung aus purer Klasse, Kraft und Instinkt – eine Kombination, die man in der Jupiler Pro League nur noch selten sieht. Besonders die Verbindung mit Milan Jovanovic war von unschätzbarem Wert.