INTERVIEWS Die Winterpause kommt für Anderlecht zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Durch die Heimniederlage gegen Charleroi sieht der Rekordmeister seine Konkurrenten Union, Club Brügge und STVV in der Tabelle weiter davonziehen. Das Jahr 2025 endet mit einer Enttäuschung und der Notwendigkeit zur Reflexion. Trainer Besnik Hasi richtete nach dem Spiel eine klare Botschaft an die Vereinsführung: Es muss innerhalb der Mannschaft mehr Konkurrenz geben.
Charleroi hat es geschafft, Anderlecht im heimischen Lotto Park zu schlagen und das ist eine Seltenheit in dieser Saison. Nur Zulte Waregem hatte das vorher schaffen können. Für Anderlecht war es eine Niederlage mit weitreichenden Folgen.
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Weiter lesen Anderlecht begann sehr schwach. Das was in den vergangenen Wochen schon ein Problem in den Auswärtsspielen war, wiederholte sich nun auch im eigenen Stadion. Charleroi profitierte dankbar davon und konnte durch Camara und Guiagon zwei Treffer erzielen. "Wir haben dieses Spiel in der ersten Viertelstunde aus der Hand gegeben", sagte Hasi nach dem Spiel. "Es gab keine Intensität, kein Druck und keine Zweikampfstärke. Von der ersten Minute an waren wir nicht auf unserem Niveau."
Der Trainer verwies zwar auch auf die lange Verletztenliste (mit u.a. Kana, Augustinsson, Camara, Stroeykens und Huerta), aber wollte keine Entschuldigung daraus machen. "Das darf keine Entschuldigung sein. Ich sehe auch, dass viele junge Spieler körperlich erschöpft sind."
Genau wie vor einer Woche gegen Antwerp erhielt Anderlecht nach der Pause einen Elfmeter. Erneut war es Thorgan Hazard, der diesen Strafstoß verwandeln konnte. Da noch eine Stunde zu spielen war, schien noch alles möglich zu sein, aber Anderlecht konnte sich nicht viele Chancen herausspielen. Ein Kopfball von Cvetkovic nach einem Eckball war die einzige nennenswerte Möglichkeit für den Rekordmeister.
"Normalerweise können wir nach der Pause immer noch etwas bewegen, vor allem mit unseren Fans im Rücken", klang er enttäuscht. "Aber auch in der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig gezeigt. Wir wollten unbedingt gewinnen, um mit Selbstvertrauen in die Winterpause zu gehen, aber das ist uns nicht gelungen. Hoffentlich werden nach der Pause einige Verletzte zurückkehren."
Hasi warf auch einen kritischen Blick auf die Zusammensetzung seines Kaders. "Sowohl in der Abwehr als auch im Sturm stoßen wir an unsere Grenzen. Durch den Ausfall einiger Schlüsselspieler ist es schwierig, die Defensive zu organisieren. Und im Angriff... Wir erwarten jetzt viel von einem 18-jährigen. Das sagt schon alles. Auf mehreren Positionen besteht ein dringender Bedarf an interner Konkurrenz."