
FLASHBACK Das Viertelfinale der Champions League wurde 1993 im Gruppenmodus (in zwei Gruppen) ausgetragen. In den ersten beiden Runden hatte Anderlecht mühelos den finnischen Klub HJK und den tschechischen Verein Sparta Prag bezwungen. Im ersten Spiel des Viertelfinals hatten die Brüsseler den späteren Sieger AC Mailand mit einem 0:0-Unentschieden auf Distanz gehalten.
Anschließend schien Anderlecht in Bremen ein goldenes Geschäft zu machen und führte nach einer halben Stunde bereits mit 0:3, dank Albert und zweimal Boffin. Anderlecht dominierte die Partie; zur Halbzeit gab es nichts zu beanstanden.
Die Deutschen gaben jedoch nicht auf, und in der 66. Minute erzielte Rufer das 1:3. Im strömenden Regen zog sich Anderlecht plötzlich zurück, und dann ging alles schnell. Innerhalb von weniger als 20 Minuten erzielten die Deutschen noch vier weitere Tore. Besonders die letzten zehn Minuten waren zu viel, als es von 2:3 auf 5:3 ging: Bratseth, Hobsch, Bode und Rufer schossen die Tore.
Anderlecht sollte sich von diesem Schlag nicht mehr erholen. Auch das Heimspiel gegen Bremen ging verloren. Gegen Mailand spielte man zweimal unentschieden, und gegen Porto gab es einmal eine Niederlage und einmal einen Sieg. Der belgische Meister schied schließlich in dieser Turnierphase als Letzter der Gruppe aus.
Der damalige Trainer Boskamp war nach dem Spiel enttäuscht. Er hatte vergeblich an der Seitenlinie seine Stimme heiser geschrien. Und auch mehr als 20 Jahre später war er als Fernsehkommentator noch immer nicht über die Klatsche hinweg, als Anderlecht erneut auf Bremen traf. Auch diese Begegnungen endeten zweimal mit einer Niederlage...
Quelle: © Eigene Quelle
In einem Flashback-Artikel blicken wir zurück auf ein wichtiges Ereignis für den Verein oder einen Ex-Spieler.