INTERVIEWS Die belgische Fußballwelt ist tief erschüttert über den plötzlichen Tod von Glen De Boeck, der in der Nacht von Sonntag auf Montag an den Folgen einer Hirnblutung verstorben ist. Der ehemalige Nationalspieler, der sich zu einem angesehenen Trainer entwickelt hatte, wird im engsten Familienkreis beigesetzt. Auch sein ehemaliger Trainer Frank Vercauteren reagierte schockiert.
Auf der Rückreise aus Moskau erfuhr er die Nachricht. "Das hat mich sehr berührt", erzählte er. Er bedauerte vor allem, dass er De Boeck nicht mehr sehen konnte: "Ich würde nicht sagen, dass Glen und ich sehr enge Freunde waren, aber wir hatten immer einen guten Kontakt, wenn auch aus der Ferne."
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Weiter lesen Vercauteren hatte vor, ihn so schnell wie möglich zu besuchen, nachdem er wieder in Belgien war, aber jetzt ist es zu spät. "Es ist so unwirklich", sagte er.
Ihre Verbindung reicht bis ins Jahr 2005 zurück, als Vercauteren, gerade zum Cheftrainer von RSCA ernannt, das Angebot des Vereins annahm, De Boeck – damals durch Knieprobleme beeinträchtigt – zu seinem Assistenten zu machen. Vercauteren erinnert sich an einen Mann, der geradlinig und direkt war, manchmal für manche zu direkt, aber immer loyal. Das Duo arbeitete sofort zusammen. Gemeinsam gewannen sie eine nationale Meisterschaft.
2007 verabschiedete sich Anderlecht von De Boeck und Munaron, eine Entscheidung, die den ehemaligen Verteidiger tief getroffen hatte. Vercauteren hielt sich aus der Polemik heraus, meint heute jedoch, dass dieser Abschied im Nachhinein vielleicht ein Glück im Unglück war. "Denn Cercle Brügge war die beste Zeit seiner Trainerkarriere", so Vercauteren.
Abgesehen von seiner Professionalität betont Vercauteren vor allem den Menschen: einen leidenschaftlichen Arbeiter mit einem starken, aufrichtigen Charakter, für den er großen Respekt hatte.