Obwohl Jean Cornelis damals bei seinem Ursprungsverein F.C. Lot als Stürmer weggekauft wurde und dadurch in der Mannschaft von Racing Doornik debütierte, sollte er später in den 60er Jahren noch als Linksverteidiger bei Anderlecht für Furore sorgen. Auch als Verteidiger zeigte er sich im Aufbauspiel sehr geübt und sorgte öfter für gute Aktionen über die talentreiche linke Flanke des Sporting, in Kombination mit Jurion, Puis und Van Himst. Das erste seiner 19 Länderspiele absolvierte er 1962 gegen Spanien, aber seine beste internationale Leistung zeigte er 1964 im Wembley-Stadion als er mit Belgien ein 2-2 Unentschieden gegen England erreichte und dabei einen Treffer erzielte. Auf europäischer Ebene sollte sein frühzeitiger Platzverweis während eines Spiels gegen Real Madrid dazu führen, dass er nach dem Spiel die Unparteiischen heftig kritisierte (die Sache Barberan).

In den letzten zwei Jahren bekam er bei Anderlecht dann durch diverse Jugendspieler immer mehr Konkurrenten, wie Maurice Martens oder Jos Volders.

Mit der Nationalmannschaft bestritt er 1968 sein letztes Länderspiel gegen West-Deutschland. Nach seinem Weggang aus dem Astridpark (nach der Saison '70-'71) wechselte er nach Beveren, der Verein, der in dieser Zeit das ‚kleine Anderlecht‘ genannt wurde, da sie ebenfalls technisch guten Fußball mit einem starken Kollektiv zeigten. Aber diese Wahl kam zu einem schlechten Zeitpunkt: Beveren erlebte schwierige Zeiten und stieg in die zweite Division ab. Daraufhin zog er nach Crossing, wo damals Vandenbergh, Claessen und Masopust spielten, aber dort ging es erneut bergab… Richtung zweite Division. Später entschied sich Jean Cornelis dann dafür seine Karriere zu beenden und sich als Trainer zu versuchen. Über La Louvière, Union und noch einmal La Louvière kehrte er dann letztendlich wie viele andere vor ihm wieder nach Anderlecht zurück, um dort Jugendmannschaften zu trainieren.

Cornelis war aktif für Anderlecht bis zum Ende. Er stierb durch einen Herzinfarkt am 21. März. Er war 74 Jahre alt.