Anfänglich spielte Martin Lippens, der 33-fache Nationalspieler, vorallem im Mittelfeld neben Pierre Hanon. Später entwickelte er sich als Verteidiger an der Seite von Laurent Verbiest. An Willenkraft mangelte es ihm nie und er hatte auch eine gute Spielübersicht. Das half damals, als Sinibaldi in den 60er Jahren mit in der Verteidigung spielte und Martin Lippens immer im richtigen Moment als Organisator der Verteidigung die Abseitsfalle öffnete. Genau wie bei vielen Fußballern, war auch seine Laufbahn eine Aneinanderreihung von Höhepunkten und großen Pechsituationen.

Eine Oberschenkelverletzung sorgte damals dafür, dass er monatelang ausfiel, während Anderlecht im Europapokal zwei hohe Niederlagen einstecken musste: eine 10-0 Klatsche bei Manchester United und eine etwas mildere 5-2-Pleite gegen Glasgow Rangers. Seine erste Begegnung als Nationalspieler war ebenfalls kein Erfolg, denn als Rechtsaußen verlor er zusammen mit seinen Teamkollegen mit 0-5 gegen Spanien. Später erzielte er jedoch als Verteidiger einen Treffer in Colombès, gegen Frankreich. Und als Kapitän von Anderlecht gewann er in Barcelona den Wurf, als die Münze entscheiden sollte, wer sich nach dem Testspiel zwischen Anderlecht und Bologna qualifizieren sollte. Seine beste Leistung im Europapokal zeigte er im damaligen Heizel-Stadion, als er gegen CDNA Sofia zwei Elfmeter verwandelte. Er war auch der erste Anderlecht-Spieler, der nach 10 Jahren Treue im Oktober 1963 ein Abschiedsspiel angeboten bekam und mit Geschenken (worunter ein Auto) überhäuft wurde.

Als Trainer trainierte er, als er Dreißig Jahre alt war, Vigor Wuitens Hamme, wonach er es durch die Jugendmannschaften von Anderlecht zum Co-Trainer von Raymond Goethals (zweimal), Urbain Braems, Tomislav Ivic, Paul Van Himst, Arie Haan und Georges Leekens schaffte. Als es danach aussah, als ob er seine Laufbahn bei Anderlecht beenden würde, entschied sich Aad De Mos bei seiner Ankunft für Jean Dockx als Assistenten, wodurch Martin Lippens Raymond Goethals nach Bordeaux begleitete.